Rick Ray ist ein amerikanischer Dokumentarfilmer, der sich in 2006 auf den Weg nach Indien gemacht hat, um ein Reisevideo
zu drehen. Als Belohnung sollte es noch ein Interview mit dem Dalai Lama geben. Das Interview durfte sich Rick Ray selbst
organisieren, da sein Auftraggeber sich nicht wirklich darum gekümmert hatte. Aber sein Fahrer hatte ja die email-Adresse
Seiner Heiligkeit. Daraufhin bedurfte es nur drei weiterer Monate Wartezeit bis zu der 45-minütigen Privataudienz beim Dalai
Lama.
Daraus lässt sich nur bedingt ein abendfüllender Film machen. Also gibt Rick Ray seinem vermutlichen weißem, anglo-sächsichem
und protestantischem Publikum noch eine kurze Einführung in den Buddhismus. Wie jeder ja weiß, ist Indien das Herkunftsland
des Buddhismus, was man mit vielen Bildern indischer Menschen belegen kann. Da stört dann die Tatsache, dass der Buddhismus
um etwa 600 nach Christus vom Hinduismus fast vollständig verdrängt worden ist, weniger. Aber was kann man schon von jemanden
erwarten, der in Jerusalem die Folgen des fast 3000-jährigen Kampfes zwischen Juden, Christen und Muslimen gesehen hat. Es
kann natürlich sein, dass man sich ein klein bisschen mit den Zahlen verhaut, wenn man aus einem Land kommt, in dem ein 250
Jahre altes Gebäude schon historisch ist.
Rick Ray versucht zumindest 10 Fragen an den Dalai Lama - das übrigens im englischen Original im meistens gut lesbaren
Untertiteln läuft - mit Hilfe von Archivmaterial interessanter zu gestalten. Allerdings stellt meiner Meinung nach
Angry Monk - Reflections on Tibet die Situation Tibets hintergründiger dar. Die Hintergründe
des Buddhismus sind in The Giant Buddhas wesentlich besser abgebildet. Das Interview mit
dem Dalai Lama selbst fand ich nicht ganz so interessant, was definitiv auch an den gestellten Fragen liegt. Daher gibt es
für 10 Fragen an den Dalai Lama nur 4,50 Euro von 6,50 Euros für die Kinokarte.