Wie der fleißige Kinogänger weiß, funktionieren nicht alle Sachen in Dänemark so wie in Deutschland oder anderen Staaten.
Fluchtautofahrer tendieren zu Selbstmordtendenzen, wenn nicht schon die Autos an sich mehr von dem Rost als von dem Lack
zusammengehalten werden. In dänischen Filmen tauchen aus unerklärlichen Gründen immer wieder Schlägertrupps auf, obwohl
die Dänen doch landläufig als friedliche Leute bekannt sind. So viel nun erstmal.
Adams Äpfel ist ein Film über das Backen eines Apfelkuchens. Ehrlich gesagt konnte ich mir nicht vorstellen, dass man einen
so langen Film über das Backen eines Apfelkuchens machen könnte, aber die Dänen sind erfinderisch und so kann auch so etwas
passieren. Adam ist Neonazi, der aus Rehabilitationsgründen in ein kleines dänisches Dorf zum Pastor Ivan geschickt worden
ist. Bei Ivan wohnen auch noch der Bananenfresser Khaled und Gunnar, der seit drei Jahren bis auf seinen Hustensaft trocken
ist. Ivan hat irgendwie nicht alle Tassen im Schrank, warum wird man noch erfahren. Auf jeden Fall bekommt Adam erstmal
eine Aufgabe: einen Apfelkuchen backen. Schließlich steht im Kirchgarten ein Apfelbaum.
So wie Adams Hitlerbildchen regelmäßig von den Kirchglocken heruntergeholt wird, so wird auch der Apfelbaum von Übeln
befallen. Erst sind Krähen da, dann kommen Würmer und jeder Kenner dänischer Apfelkuchen hofft, dass nicht noch weiteres
Unglück über den Apfelbaum zieht. Natürlich ist da keine Verbindung mit der Tatsache, dass Adams Bibel immer wieder beim
Buch Hiob aufgeschlagen wird.
Adams Äpfel ist ein Film mit recht makabrer und abstruser Komik, die nicht immer massentauglich ist. Der wie oben erwähnte
obligate Schlägertrupp gleicht dem aus Old men in new cars bis aufs Haar, nur mit der
Ausnahme, dass Nicolas Lie Kaas diesmal beim Schlägertrupp dabei ist. Wer schon immer wissen wollte, was ein halber
Kennedy ist, ist in Adams Äpfel gut aufgehoben. Allerdings weiß ich bis jetzt nicht, wie man so was überlebt. Deshalb
nur 5 Euro von 6,50 gezahlten.