Alt, neu, geliehen und blau

Ich glaube, ich muss gestern etwas verrückt gewesen sein, freiwillig auf die zweite Halbzeit des Länderspiels Portugal - Griechenland zu verzichten, um mir diesen Film anzuschauen. Alt, neu, geliehen und blau ist ein nicht-japanischer Film aus Dänemark. Also für die momentane Häufung von japanischen und skandinavischen Filmen ist rein das Kinoprogramm zuständig. Man könnte es auch so formulieren: Es laufen momentan einfach zu wenig französische Filmen, die solche Filme einfach aus den Kinos verdrängen würden.

Alt, neu geliehen und blau erzählt die letzten zwei Tage vor Kristines Hochzeit, die sich endlich entschlossen hat, ihrem Freund Jonas ewige Treue zu schwören. Da trifft es sich gut, dass Tomson wieder auftaucht, nachdem er zwei Jahre in Kenia war. Tomson ist auch der Grund, warum Mette, Kristines Schwester, sich in der geschlossenen Psychatrie befindet. Sie hat nämlich die Trennung vor zwei Jahren nicht verwunden.

Auf jeden Fall werden die zwei Tage recht turbulent. Jonas vernichtet nicht nur auf dem Junggesellenabend viel Alkohol. Wieso er am Morgen der Hochzeit in Kristines Brautkleid aufwacht, erkläre ich jetzt lieber nicht. Kristine macht hingegen auf der Suche nach etwas Altem, etwas Neuem, etwas Geliehenem und etwas Blauem, den typisch dänischen Hochzeitsbeigaben, mit Tomson die Stadt Kopenhagen unsicher. Unter anderem werden sie Besitzer eines Hundes, den Tomson nach seinem Auto Fiat 128 tauft. (Armer Hund!) Außerdem kaufen sie noch blaue Superpillen und wollen sich Mette mal kurz aus der Psychiatrie ausleihen, was ihnen eine Nacht im Polizeigewahrsam einbringt. Welcher normaler Mensch würde schon in eine geschlossene Psychiatrie einbrechen?

Am besten hat mir folgendes gefallen: Immer wenn Mette ihren Walkman einschaltet, tritt eine Gesangsgruppe auf, die dann zum Runninggag in Alt, neu, geliehen und blau wird. Weitere Höhepunkte sind Fiat 128 (der Hund) und der Pfarrer, der am liebstem ein Handyverbot in seiner Kirche verhängen würde. Denn in Abwandlung des T-Mobile-Spots könnte man sagen, Handyklingeln gefährdet ihre Hochzeit.

Für Alt, neu, geliehen und blau gibt es zum ersten den Preis für den schlimmsten Filmnamen im ersten Halbjahr 2004 und eine von diesen superblauen Pillen zu 60 DKK (=8 Euro) für meine Kinokarte von 6,50 Euro.

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