Irgendwie wollte ich gestern unbedingt ein neues Land in dieser Reihe von Filmkritiken haben. Dólares de arena ist kommt
aus der Dominikanischen Republik und erinnert von der Erzählweise an mexikanische Werke wie
Lake Tahoe. Es könnte aber auch an der mexikanischen Unterstützung liegen. Auf jeden Fall
läuft Dólares de arena im spanischen, französischen und englischen Original mit gut lesbaren deutschen Untertiteln. Das
Spanisch der Dominikanischen Republik ist allerdings gewöhnungsbedürftig.
Anne, eine Seniorin aus Frankreich, lebt schon seit drei Jahren in der Dominikanischen Republik in einem Hotel. Sie vertreibt
sich die Zeit mit einer jungen Dominikanerin namens Noeli, die immer wieder Geld für kleinere Bedürfnisse des täglichen
Lebens erhält. Noeli lebt mit einem Jungen aus dem Ort zusammen. Anne scheint zu den Leuten zu gehören, die mit viel Geld dem
Winter und ihrer Familie in die Karibik entflohen sind. Es ist die Kehrseite der Medaille von
The Best Exotic Marigold Hotel for the Retired and Beautiful. Ganz einsam möchte man dann
doch nicht sein, und so wird sich Freundschaft mehr oder weniger erkauft. Da die Wirtschaft in der Dominikanischen Republik
nicht so super läuft, ist diese Situation auch für Noeli recht lukrativ. Ihr Freund schlägt sich auch mit Gelegenheitsarbeiten
im Hotel oder bei Ausländerinnen durch. Generell scheint es eine Gesellschaft zu sein, die stark an materielle Werte denkt.
Dies ändert sich auch nicht, als herauskommt, dass Noeli schwanger ist.
Dólares de arena ist definitiv kein Feelgood-Movie. Dazu wird zu viel betrogen. Irgendwie kann auch die schönste Landschaft
nicht von der Einsamkeit ablenken, die einen fern der Heimat überfallen kann. Da kann einen selbst die beste Expatgemeinschaft
nicht auffangen. Vielleicht hätte ich mir stimmungsmäßig eher Mistress America ansehen
sollen. Von mir gibt es für Dólares de arena 7 von gezahlten 8 Euros.