Nach Enron – The smartest guys in the room ist es fast nur konsequent, sich Die
Hochstapler anzuschauen, der von vier deutschen Betrügern handelt.
Die Hochstapler dokumentiert das Treiben von vier mehr oder weniger zwielichtigen Gestalten, die ihre Umwelt durch ihr
Verhalten überzeugt haben, dass sie über besondere Möglichkeiten verfügen. Zwei sind so eher dem Typ des dubiosen
Anlageberaters zuzuordnen, die anderen beiden sind so aufgetreten, als hätten sie Macht und Einfluss. Dabei ist es
auffällig, wie leicht sich Leute vom Auftreten einer Person leiten lassen. Selbst eine Milleniumsparty auf dem Mond
erscheint plötzlich wahrscheinlich, auch wenn der normale Menschenverstand dagegen spricht.
Es ist ziemlich überraschend, was Leute mit sehr viel Geld alles anstellen, um daraus noch mehr Geld zu machen. Der eine
meinte, dass sie sich mit den vorhandenen Mitteln diese und jene Reise schon hätten leisten können. Nein, es musste noch
mehr sein, um es sich dann wirklich leisten zu können. Pure Gier treibt die Leute in die Hände der Betrüger.
Umso unglaublicher ist auch der Fall, in dem eine NATO-Sicherheitskonferenz ein kleines Dorf in Brandenburg in helle
Aufruhr versetzte. Es reicht ein angeblicher US-Soldat, der mit der Organisation dieses Events betraut sein soll, aus,
dass alle nach seiner Pfeife tanzen. Selbst die Polizei lässt ihn ungeschoren entkommen, so sehr beeindruckt sie sein
Auftreten.
Erstaunlich jedoch ist es, wie ähnlich sich die Geschichten der Betrüger anhören, kommt es auf ihre Kindheit zu sprechen.
Es ist, als ob die ganzen Köpenickiaden nur dazu dienen, die Wunschträume einer verlorenen Kindheit auszuleben.
Für Die Hochstapler gibt es 6,50 Euro von gezahlten 6,50 Euro.