Die defekte Katze

Ich gebe zu, es war eine etwas verrückte Idee, mir gestern Die defekte Katze im Farsi-, deutschen und englischen Original mit meist lesbaren Untertiteln anzusehen. Da ich quasi über eine Person die Hauptdarstellerin kenne, hat mich Die defekte Katze interessiert. Die Geschichte in Die defekte Katze ist aber eher etwas für Tage, an denen man etwas mehr verkraften kann.

Mina hat Elektrotechnik im Iran studiert und findet in Teheran keinen Ehemann, zumindest in der Vorstellung ihre Mutter und ihrer Tante. Kian, der in Deutschland in einer Großstadt lebt, hat auch nicht viel Erfolg bei den deutschen Frauen. Also entschließen sich seine Eltern für die traditionellen Wege der Eheanbahnung. Infolgedessen findet sich Mina vier Monate später auf dem Flug nach Deutschland. Die Integration ist dann doch etwas schwieriger als erwartet, da Mina erst einmal Deutsch lernen muss und als Nicht-EU-Ausländerin auch keine Abschlüsse anerkannt bekommt. Sie nimmt Sprachunterricht, fängt in einem gemischten Schwimmbad zu schwimmen an und geht zum ersten Mal in eine Disko. Während der ganzen Zeit bleibt Kian wie ein Fremder, der tagsüber in einem Krankenhaus arbeitet. Die Situation wird erst dann richtig verfahren, als Mina eine Katze mit einem Gendefekt in die gemeinsame Wohnung holt.

Die defekte Katze arbeitet sich an den Grenzen zwischen Individualismus und traditioneller Gruppenzusammengehörigkeit ab. Irgendwie merkt man, dass die freie Gesellschaft in Deutschland das ihrige dazutut. Kian bleibt irgendwie immer nur höflich und zurückhaltend, allerdings auch nicht gerade leidenschaftlich. Dieser ganzen Beziehung hätte es gut getan, wenn mehr Zeit zum Kennenlernen geblieben wäre. So nimmt die Entwicklung immer mehr falsche Abfahrten. Von mir gibt es für Die defekte Katze 8 Euro von gezahlten 8,50 Euro.

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