A United Kingdom, den ich gestern im englischen Original mit gut lesbaren Untertiteln gesehen habe, handelt von einer
Geschichte, deren Ursprung noch mit dem United Kingdom of Great Britain and Ireland verbandelt ist. Innerhalb von A United
Kingdom spielt ein Teil allerdings schon im United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland und zwar in dessen Hauptstadt
London.
Im Jahr 1947 sieht das britische Empire den Verlust seiner größten Kolonie Britisch-Indiens, das sich in die Staaten Indien
und Pakistan aufteilt. Der zweite Weltkrieg ist gerade vorbei. Seretse Khama, Thronfolger des Volkes der Bamangwato, studiert
in London Recht. Sein Großvater hatte die Briten um Unterstützung gebeten, was im Jahre 1885 zur Gründung des britischen
Protektorats Betschuanaland führte. Da Seretses Vater recht früh verstorben ist, regiert Seretses Onkel Tshekedi als Regent.
Nach abgeschlossenem Studium soll Seretse dann die Königswürde übernehmen.
Der Zufall will es, dass sich Seretse in die englische Büroangestellte Ruth Williams verliebt. Das passt nicht nur zu den
Vorstellungen normaler englischer Bürger, sondern stößt auch dem britischen Kolonialapparat gehörig auf. Südafrika steht
kurz davor, Apartheid einzuführen. Da passt eine gemischtrassige Ehe einfach nicht in das Konzept für den Süden Afrikas. Auch
Seretses Onkel ist nicht gerade amüsiert über die bevorstehende Heirat. Seretse und Ruth lassen sich jedoch nicht von ihren
Plänen abbringen.
A United Kingdom zeigt die persönliche Seite der diplomatischen Verwicklungen. Auf einer gewissen Weise ist Ruth Williams zu
bewundern, die sich wahrhaftig in Betschuanaland einleben will. Auf der anderen Seite wird aber auch klar, welche Macht der
britische Kolonialapparat hat, so dass ein König in Betschuanaland nur noch eine Schachfigur auf dem Brett der Weltpolitik
ist. Von mir gibt es dafür 12 Euro für den vollen Kartenpreis von 8,50 Euro.