Das Ministerium für Staatssicherheit - Alltag einer Behörde

In der Black Box haben sie Das Ministerium für Staatssicherheit – Alltag einer Behörde ausgegraben, wobei es mich wirklich etwas gewurmt hat, dass ich mir das Leben der Anderen nicht angesehen habe. Das Ministerium für Staatsicherheit interviewt ein paar hochrangige Mitglieder desselben, darunter auch zwei Stellvertreter Erich Mielkes.

Das Ministerium für Staatssicherheit (im folgenden auch MfS genannt) beschreibt die einzelnen Arbeitsschritte, die zur Verbesserung des Sozialismus in der DDR notwendig waren, wobei Verbesserung des Sozialismus nicht unbedingt wörtlich zu nehmen ist. Etwas mehr als 1% der Bevölkerung haben mehr oder weniger direkt für das MfS gearbeitet. In meiner Firma hätte es demnach etwa 3-4 Mitarbeiter des MfS gegeben – grusliger Gedanke.

Was ganz krass war, war dieses Denken: Wenn Sie sich nichts zu Schulden kommen lassen haben, dann haben Sie auch nichts zu befürchten. So nach dem Motto: Jeder Bürger kennt die Gesetze der DDR und wenn Sie sich daran halten, dann kann Ihnen auch nichts geschehen. Mit der Auffassung könnten selbst Juristen Probleme bekommen. Wer kann schon alle Gesetze auswendig? Einfach nur bedrückend.

Es ist auffällig, für was die einzelnen Interviewpartner so alles zuständig waren. Fast jeder kann zu allem Auskunft geben. Dabei ist es erstaunlich, welche Behördenkultur im MfS gepflegt wurde. Fast alle Beteiligten nannten die Zeit im MfS als die schönste ihres Lebens. Dabei waren sie bei mehr oder weniger offensichtlichem (Un)-Recht beteiligt. Es kann mir keiner erklären, dass das MfS an dem Privatleben der Observierten nicht interessiert war. Am Ende werden doch diese Details als Mittel gegen einen verwenden, wenn es notwendig wird.

Das Ministerium für Staatssicherheit – Alltag einer Behörde ist recht schwere Kost. Ich bewerte es mal mit 8 von gezahlten 6,50 Euro.

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