An ihrer Stelle kommt aus Israel und versucht in deutscher Synchronisation und nicht untertitelten hebräischen Original,
den Zusehern das Leben chassidischer, also orthodoxer, Juden nahezubringen. In Alles für meinen Vater
spielten die Orthodoxen nur eine Nebenrolle, vielleicht weil eine filmische Auseinandersetzung nicht typisch für sie wäre.
Meine Wenigkeit hätte es zumindest interessanter gefunden, die deutsche Synchronisation wegzulassen und alles zu untertiteln.
Jetzt darf ich nur rumraten, ob eben diese Passagen im Original auf Hebräisch oder auf Jiddisch gesprochen worden sind.
Shira ist die 18-jährige Tochter von Rebbe Aaron und dessen Frau Rivka, die neben Shira noch zwei ältere Töchter haben:
Esther und Frieda. Esther ist glücklich mit Yochay verheiratet und erwartet das erste Kind. Also schickt es sich, dass auch
Frieda und Shira unter Vermittlung von Rabbinern unter die Haube gebracht werden. Wenn man im Leben nicht mehr weiter weiß,
zum Beispiel beim Kauf eines neuen Gasherdes, wendet man sich an seinen Rabbi. Denn Rabbiner sind weise Männer, auf deren
Ratschläge und Empfehlungen man vertrauen kann.
Als Schicksalsschlag erweist es sich, dass Esther am Purimfest bei der Geburt ihres Sohnes Mordechai stirbt. Dadurch ist
nicht nur Mordechai mutterlos, außerdem könnte Rivka ihren ersten Enkel verlieren, indem Yochay erneut heiratet. Als die
Nachricht aufkommt, dass Yochay eine alte Freundin in Belgien, die verwitwet ist und zwei Kinder hat, heiraten könnte, gehen
bildlich gesprochen bei Rivka die Alarmglocken los. Man könnte Yochay mit Shira verheiraten, die sich momentan schon um
Mordechai kümmert. Allerdings sind die beiden anfangs wie Wasser und Feuer.
Je länger An ihrer Stelle fortschreitet, fragt man sich, welche Geschichten nicht gezeigt worden sind und was genau in diesen
Lücken passiert ist. Man kann es so deuten, dass Gott Shira geholfen hat, ihre Bestimmung zu finden. Wie gesagt, die große
Frage bleibt, wie Gottes Wille zustande gekommen ist. Auch bin ich mir nicht sicher, ob An ihrer Stelle nicht etwas einseitig
ist. Denn durch die ständige Beschäftigung mit dem Glauben bleibt so gut wie keine Zeit für einen Broterwerb. Dafür führen
die Familien in An ihrer Stelle aber ein sehr gutes Leben. Von mir gibt es dennoch 8 von gezahlten 7 Euro für An ihrer Stelle.