Gestern haben mich die hohen Temperaturen in Freiburg ins klimatisierte Kino gelockt. Der Stellvertreter stand schon seit längerem auf meiner Liste.
Costa-Gavras beschreibt die Geschichte von Prof. Gerheimer, der im Hygieneinstitut für die Waffen-SS als Desinfektionsbeauftragter arbeitet. Als er erfährt, wofür seine Erfahrung mißbraucht wird, versucht er über seine Verbindungen zur Kirche, die Weltöffentlichkeit über die Judenvernichtung zu informieren. Doch er scheitert an der Neutralität des Vatikans.
Der Stellvertreter zeigt zwei Männer, Gerheimer und Ricardo, den Sekretär des päpstlichen Nuntius, die für ihre Ideale ihr Leben riskieren. Auf subtile Weise wird der Ernst der Situation deutlich. Nur Kleinigkeiten machen den Unterschied zwischen Leben und Tod aus. Im Gegensatz zu Wir müssen zusammenhalten hat dieser Film nichts komödienhaftiges, obwohl es sich eine ähnliche Thematik handelt.
Der Film überzeugt auch, weil er Grausamkeit behandelt, ohne sie zu zeigen. Dafür gibt es 10 von bezahlten 7 Euro.