Für den französischen Namen übernehme ich jetzt keine Gewähr. Der deutsche Name für den Film steht auch noch nicht richtig fest. Er kam gestern in einer arabisch/ französischen Fassung mit französischen / deutschen Untertiteln. Zumindest für mein mündliches Französisch sehr interessant.
Kurzzusammenfassung für Neugierige: Tunesier versucht als algerischer Asylbewerber in Frankreich sein Glück, freundet sich mit ein paar Kumpels aus dem Wohnheim und zwei Frauen an und wird abgeschoben.
Am Anfang habe ich noch gedacht, o Gott, ein Film mit Asylbewerberproblematik. Das kann ja nichts sein. Doch der Film entpuppte sich als ziemlich unterhaltsame Komödie.
Jallal schafft es, als Asylbewerber eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung für Frankreich zu erhalten. Er zieht daraufhin in ein super ausgestattetes Wohnheim ein, mit Gemeinschaftsschlafraum, Fernseh- und Aufenthaltsraum. Sein Geld verdient er illegal, indem er Obst (3 Avocados für zehn Francs, Orangen für zehn Francs, Ananas für zehn Francs) verkauft. Natürlich immer auf der Flucht vor den Flics, die nichts anderes zu tun haben, als in Metrostationen illegale Arbeiter aufzuspüren.
In einer Kneipe lernt er Naseera, eine Tunesierin kennen, die dort als Bedienung arbeitet. Er freundet sich mit ihr an, wird zu ihr nach Hause eingeladen, und trifft dort unerwartet auf ihren Sohn Kevin. Denn ihr ehemaliger Freund hatte sie mit dem Kind sitzengelassen, um in Tunis eine andere zu heiraten.
Naseera schlägt Jallal vor, eine Scheinehe einzugehen, damit er eine Arbeitserlaubnis erhält. Doch auf dem Standesamt läuft ihr Kevin davon, und von Jallal und den Trauzeugen ward sie nie mehr gesehen.
Jallal fällt darauf in eine depressive Phase, wird mit Hilfe von Franck, einem Zimmergenossen, der ihm seinen Versicherungsausweis leiht, ins Krankenhaus eingewiesen und von dort in die Psychiatrie abgeschoben. Dort lernt er Lucie kennen, die dort freiwillig ist. Sie schnorrt jeden um Zigaretten an, und schläft auch für zwanzig Francs mit jedem. Jallal ist der erste, der sie auf eine andere Weise interessiert.
Als Jallal wieder in das Wohnheim zurückkehrt, hat Franck wieder eine Arbeit. Lucie sucht Franck in dem Wohnheim, und findet Jallal. Sie lädt ihn in ein Hotel ein, und er stellt dort fest, dass sie schwanger ist. Jallal hat mittlerweile auch aufgehört, Obst zu verkaufen, und ist nun als Blumenverkäufer tätig. Gemeinsam ziehen Jallal und Lucie abends durch die Straßen von Paris. Als Jallal dann eines Morgens alleine in die Metro geht, wird er von der Polizei gefasst und abgeschoben.
Der Film bezieht seine komischen Elemente, als Lucie unbedingt mit ihm schlafen will, er sich aber wie eine Frau ziert. Ich fand ihm schon deshalb recht unterhaltsam. Am Ende hat er aber einige Längen, etwa eine halbe Stunde vor Ende fragt man sich, wann Jallal denn endlich abgeschoben wird. Einige Besucher fanden ihn etwas unrealistisch.
Ich habe mich entschlossen, den Film insgesamt mit gut zu bewerten und habe 3,50 Euro gezahlt. Also (ohne Eurotaschenrechner) umgerechnet zwei Ananas oder sechs Avocados oder ein Mal mit Lucie schlafen, irgendwie ein lächerlicher Betrag.