Liebe kann ja bekanntlich durch den Magen gehen. Davon erzählt ja Eden, in dem es um den Koch Gregor Barbier und Eden
Drebb geht. Letztere ist die Gattin von Xaver Drebb, der in einem kleineren Kurort für die Belustigung der anwesenden
Senioren sorgt. Zu seinen Aufgaben gehören von Gesellschaftstanznachmittagen mit oder ohne Kurschatten, Schwimmkurse und
was sonst noch so anfällt. Die 5 Jahre alte Tochter Leonie ist behindert und irgendwie hat es auf die Familienplanung der
Drebbs durchgeschlagen. Auf jeden Fall ist Eden seitdem ungewollt kinderlos.
Gregor Barbier besucht zufällig die Lokalität der Drebbs, wenn er nichts zu tun hat. Neben dem Kochen ist seine große
Leidenschaft das Beobachten von Kellnerinnen. Seine Mutter war ja auch eine und er selbst wollte immer einen so großen Bauch
haben wie seine Mutter, als sie mit seiner Schwester schwanger war. Bei 137 Kilogramm Lebendgewicht ist ihm das auch ganz
gut gelungen. Zufälligerweise rettet er Leonie kurz vor ihrem fünften Geburtstag vor dem Ertrinken in einem Brunnen des
lokalen Kurparks. Daraufhin entschließt er sich, Leonie ein Geburtstagsgeschenk im Form einer Torte mit Pralinen zu machen.
Den Pralinen können dann weder Leonie noch Eden widerstehen. So kommt es, dass Eden sich auf die Suche nach dem dicken
Koch macht, um sich von seinem Essen inspirieren zu lassen.
So wie Xavers kleines Dienstagabendgeheimnis es nicht geschafft hat, völlig verborgen zu bleiben, bleibt Edens Gegenstück
nicht unbeachtet. Auf jeden Fall ist jetzt eine ganze Menge Gefühle ins Essen gemischt, was die Kreationen nicht unbedingt
bekömmlicher macht. Zwar läuft Gregors Restaurant besser und die Differenzen zwischen Xaver und Eden verkleinern sich nicht
nur dank der Rezepte einer großen deutschen Frauenzeitschrift, dennoch nagt die Eifersucht an diesem fragilen Gebilde.
Ich muss zugeben, dass ich mal in einem nicht mehr existenten Restaurant in Xi’an einen Fisch gegessen habe, der so gut war,
dass man danach ruhig hätte sterben können. Leider war er ein Unikat, die zweite Bestellung war bei weitem nicht mehr so
gut. Bei Eden geht es mit definitiv nicht so und ich gebe 7 von gezahlten 6,50 Euro, wobei der Polizei-VW Polo durchaus
einen Abschlag von einem Euro rechtfertigt.