Haeojil gyeolsim, den ich gestern im koreanischen, chinesischen und englischen Original mit gut lesbaren, aber für das
Chinesische nur teilweise vorhandenen Untertiteln gesehen habe, handelt von einem Kommissar namens Jang Hae-jong, der zu
einem ungeklärten Tod gerufen wird. Ein älterer Mann ist tödlich von einer Klippe gestürzt und seine chinesische Frau, Song
Seo-rae, die aufgrund ihrer Herkunft nicht so gut Koreanisch kann, wird eine der Tatverdächtigen. Jang Hae-jong leidet unter
Schlaflosigkeit, was er dadurch auszugleichen versucht, dass er die Tatverdächtigen während der Nacht observiert. Seine Frau
Ahn Jeong-ahn, die mit ihm in einer Fernbeziehung lebt, findet diese Vorgehensweise nicht so gut, weil sie findet, dass er
sich dadurch noch mehr um den Schlaf bringt. Und so wird Song Seo-rae das nächste Objekt der Observation durch Jang Hae-jong
in der Hoffnung, dass er vielleicht doch Schlaf findet.
Die technischen Möglichkeiten der Neuzeit erlauben mittlerweile eine ganz andere Dokumentation der Erkenntnisse als es noch
vor zwanzig Jahren der Fall war. Und so wird die Dokumentation zum Ausgangspunkt eines Spiels, das der Regisseur Park
Chan-Wook auch schon in Die Taschendiebin gespielt hat. Wer ist hier Jäger, wer ist
Gejagter? Auf jeden Fall ist es nicht eindeutig und der Schlüssel liegt nicht nur in der Schlaflosigkeit Jang Hae-jongs.
Haeojil gyeolsim bleibt dennoch erstaunlich ruhig, als wenn die nächtliche Atmosphäre für eine außergewöhnliche Beruhigung
der Gemüter gesorgt hätte. Von mir gibt es 15 Euro für die gezahlten 11,50 Euro.