Happy times

Mich hat es wieder ins Kino getrieben. Diesmal war der neuste Film von Zhang Yimou Ziel meiner Begierde, wenn man das so sagen darf.

Der ehemalige Lehrer Zhao ist auf Brautschau. Er hat schon alles versucht, aber irgendwie wollen ihn die Frauen nicht. Bei seiner neuesten Errungenschaft, einer etwas molligen Frau, hat er nur ein Problem: Es mangelt ihm am nötigen Kleingeld, sprich 50.000 Yuan (pi mal Daumen 6250 Euro). Um seine Angebetete zu beeindrucken, macht er ihr vor, dass er ein reicher Hotelbesitzer ist. Das stimmt zwar nicht so, aber bei einem der Besuche halst seine Auserwählte ihm ihre erblindete Stieftochter auf, die sie eh nicht leiden mag. Das Mädchen namens Wu Ying kann so gut wie gar nichts außer Massieren.

Der Film erzählt eine wunderschöne Geschichte von Leuten, die andauernd versuchen, die Fassaden ihres Lebens aufrecht zu erhalten. Das fängt bei Zhao an, der meint, er könne irgendwo Geld herbekommen, auch wenn er dafür viel höhere Kosten hat, und geht weiter bei Wu Ying, die de facto keine Chance hat, durch eine Operation wieder sehen zu können, weil ihr das Geld fehlt. Es ist einfach nett zu sehen, welche Mühe Zhao auf sich nimmt, um Wu Ying zu zeigen, dass er ein reicher Mann ist. Genauso wie sie mitspielt, obwohl sie gemerkt hat, dass ihr Zhao nur was vormacht.

Die Geschichte hat mir sehr gefallen, und ich sehe jetzt mal wirklich über die fürchterliche Übersetzung ins Deutsche hinweg. Zhao wird grundsätzlich falsch ausgesprochen (Shao) und erstaunlicherweise schaffen sie es auch, irgendwann Yuan zu sagen (neben Yin, Yen, Yün). Deswegen gibt es für diesen Film wieder 8 Euro von 6,50 gezahlten.

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