Verehrte Genossinnen und Genossen,
in einigen Teilen der BRD ist durch den Film "Goodbye Lenin" eine
sogenannte Ostalgie-Welle ausgebrochen, die zu ausverkauften Kinos führte.
Unser Düsseldorfer Korrespondent des Neuen Deutschland konnte sich deshalb
den Film erst in der dritten Woche anschauen. Dies zeigt wieder einmal, dass
die Produktionsmittel des kapitalistischen Westens nicht ausreichen, um die
Nachfrage zu befriedigen.
Das Werk des Filmschaffenden Wolfgang Becker handelt von einer fiktiven
Auflösung der Deutschen Demokratischen Republik, die wie das ZK der SED
bekannt gab, niemals stattfinden werde. Im Mittelpunkt steht die Familie
Kerner. Der Vater, Genosse Robert Kerner, hatte im Jahr 1978 Republikflucht
begangen, worauf sich seine Frau, Genossin Kerner, der Weiterführung der
sozialistischen Fortentwicklung der Deutschen Demokratischen Republik
widmete. Sie wurde eine treue Führerin der Pionierbewegung und auch vom
Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker für ihre Taten ausgezeichnet.
Das Szenario des Films beginnt kurz nach dem 40. Jahrestag der
Staatsgründung der Deutschen Demokratischen Republik. Genosse Alex Kerner,
Mitglied eines Fernsehreparaturkombinats, beteiligt sich an
antikommunistischer Agitation und widersetzt sich der Staatsgewalt. Als
seine linientreue Mutter dies mitkriegt, bekommt sie einen Herzinfarkt und
fällt ins Koma.
Als sie nach acht Monaten wieder aus dem Koma aufwacht, habe sich nach der
These des Filmschaffenden nach die Deutsche Demokratische Republik
grundsätzlich verändert. Die Grenze zum kapitalistischen Westen sei geöffnet
worden, und neben dem Klassenfeind wären auch minderwertige kapitalistische
Produkte in das Land gekommen. Die Suche nach Produkten wie Spreewaldgurken,
Mokkafix-Kaffee und Tempo-Bohnen entwickle sich zu einem fast unmöglichen
Unterfangen.
Um seine Mutter vor den Gefährdungen westlicher Produkte zu bewahren, tritt
Genosse Kerner mit dem Improvisationstalent, das nur einem Bürger der
Deutschen Demokratischen Republik zueigen ist, allen kapitalistischen
Anfeindungen entgegen. In den 79 Quadratmetern seiner Wohnung lässt er die
Deutsche Demokratische Republik weiterleben. Der Film endet mit der
deutschen Wiedervereinigung.
Ein Besucher sagte, er hätte 15 Euro (30 M) statt 6,50 Euro (13 M) für
diesen Film gezahlt, weil er ein besonders schönes Ende für die Deutsche
Demokratische Republik gezeichnet habe. Dies zeigt wieder, wie die
antikommunistische Agitation des kapitalistischen Westens die Bürger der BRD
verwirrt hat.
Bis auf die Ausschnitte aus der Aktuellen Kamera ist dieser Film den Bürgern
der Deutschen Demokratischen Republik vorzuenthalten.
Mit sozialistischem Gruß
Genosse Theile