El ultimo tren / Der letzte Zug
El ultimo tren hätte ich mir angeschaut, wenn ich keine Karte mehr für
Kitchen Stories bekommen hätte. Also kann man auch auf gleiche Art anfangen.
Wir schreiben irgendein Jahr nach Einführung der Eisenbahn in Uruguay. Ganz
Uruguay ist frei von Dampflokomotiven. Ganz Uruguay? Nein, in irgendeiner
Halle steht das letzte Exemplar mit der Nummer 33 und wartet nur darauf vom
fiesen Jimmy nach Hollywood verschippert zu werden.
Leider ist damit eine kleine Gruppe alter Männer, die sich selbst Freunde
der Eisenbahn nennen, nicht einverstanden. Auf ihrer Versammlung beschließen
sie, die Lok mit der Nummer 33 zu entführen, damit ein uruguayisches
Nationalheiligtum nicht in die Hände des kapitalistischen Amerikas fällt.
So machen sich Pepe, der Professor und der Sekretär zusammen mit dem Jungen
Guito auf, die Lok aus der Halle zu befreien. Trotz einiger Pannen gelingt
es ihnen, den Zug in Bewegung zu setzen. Doch schon nach kurzem haben sie
nicht nur Jimmy mit der Polizei, sondern auch das Fernsehen mit seinen
Sensationsreportern im Nacken.
In El ultimo tren wird nicht nur jede Menge Kohle auf die Schippe genommen.
Auch die alten Männer ziehen sich gegenseitig wegen ihrer Marotten auf.
Selbst die korrupte Polizei kriegt ihr Fett weg. Mein besonderer Dank gilt
allerdings dem Filmverleih. Leider wurde uns diesmal dieser nervige Hinweis
zur Videopiraterie vorenthalten. Könnte es damit zusammenhängen, dass die
Vorlage für die deutsche Kopie selbst abgefilt worden ist? Auf jeden Fall
huschen ein paar Schatten über die Leinwand, die nicht durch Leute im Kino
erzeugt werden.
Wieviel Kohle ich in El ultimo tren investieren würde? Für 9 Euro könnte man
meine Kinokarte von 6,50 Euro sicherlich verheizen.