My BIG FAT GRΣΣK Wedding

Eigentlich liegt es an unserer Professorin für interkulturelle Kommunikation, dass ich in diesen Film gegangen bin. Man muss dazu wissen, dass sie die political correctness in Person ist, und ich mir einfach nur vorstellen wollte, wie sie mit dem Film zurechtkäme.

My BIG FAT GRΣΣK Wedding handelt von einer 30-jährigen Frau namens Toula, die im Laden ihres Vaters als Serviererin arbeitet. Ihr Vater ist Grieche, ist mit nichts nach Amerika gekommen und hat sich hochgearbeitet. Wer einmal das Glück hatte, mit einem Griechen zusammenzuleben, weiss, was das rein denktechnisch bedeutet. Da Griechenland die Wiege der Zivilisation ist, kann es nichts geben, dass besser als etwas Griechisches sein könnte. Deshalb hat auch jedes Wort griechische Wurzeln: Kimono (japanisch: Ki- kleiden, mono: Ding) zum Beispiel kommt vom griechischen χειμων, Winter. Denn im Winter zieht man sich ja bekanntlich Kimonos an. Die Kinder werden auch brav auf die griechische Schule geschickt. Nicht dass mir das jetzt bekannt vorkäme...

Zurück zum Film: Toulas Problem besteht darin, dass sie mit 30 noch nicht verheiratet ist und viele kleine Griechen auf die Welt gebracht hat. Im Norddeutschen würde man sowas alte Schachtel nennen, in Griechenland ist es schlichtweg eine Katastrophe. Das liegt aber eher an Toulas Aussehen, was mit altbacken noch untertrieben beschrieben ist. Um sich zu verändern, macht sie einen Computerkurs und verändert auch ihr Aussehen zum Positiven, worauf sie sich in einen Lehrer verliebt. Der ist leider Nicht-Grieche, ein Xeno.

Damit ist natürlich der Culture Clash vorprogrammiert. Griechische Großfamilie trifft auf WASP (White Anglo-Saxon Protestant) Kleinfamilie mit allen Problemen, die entstehen, wenn Personen nie groß über die Grenzen ihres Bundesstaates hinausgekommen sind, und meinen, dass Armenien und Guatemala auf demselben Kontinent liegen. Es ist eine wunderbare Assimilationsgeschichte.

Ich habe Tränen gelacht. Und wer schon immer wissen wolte, was εχω τρες οναιθιδια heisst, sollte da unbedingt hineingehen. Obwohl, Griechen könnten die Komik dieses Films vielleicht nicht so ganz verstehen. 10 von 8 gezahlten Euro.

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