Kebab Connection

In der deutschen Filmlandschaft ist ein Genre gnadenlos vernachlässigt worden: Der Kungfu-Film. Ach was sag ich da, Deutschland hat leider auch noch keinen Vietnamkriegsfilm zustande gebracht. Kebab Connection versucht diesen Missstand konsequent zu beseitigen und auch noch was für die Qualität der Kinowerbung zu tun.

Ibrahim alias Ibo ist Türke und nebenbei dreht er auch Werbespots für seinen Onkel, der einen Dönerladen in Hamburg betreibt. Nur erinnert die Handlung des Spots irgendwie eher an Hero von Zhang Yimou. Für Ibos Onkel ist das fast schon ein Grund, ihn aus der Familie auszuschließen. Ibos Vater macht es dann, nachdem Ibo ihm eröffnet hat, dass seine Freundin Triezi (Patrizia) schwanger ist. „Was habe ich Dir, seitdem Du ein Kind bist, gesagt?“ – „Mach nen Taxischein.“ – „Nein. Du darfst mit einem deutschen Mädchen ausgehen. Du darfst mit einem deutschen Mädchen einschlafen. Du darfst auch mit einem deutschen Mädchen aufwachen. Aber du darfst es niemals, niemals, niemals“ – „schwägern.“

Ibo schlägt sich so durch, nachdem er von seinen Eltern rausgeschmissen worden ist. Und die Beziehung zu Triezi ist auch nicht die beste. Sie will das Kind und gleichzeitig die Aufnahmeprüfung zur Schauspielschule bestehen. Doch kann man sich in einer solchen Situation auf einen türkischen Mann verlassen, der nie einen Kinderwagen schieben würde? Außerdem braucht der Grieche gegenüber vom Dönerladen dringend mehr Umsatz, den er durch einen Spot von Ibo generieren will. Alles ist ziemlich chaotisch.

Kebab Connection ist ein Muß für alle Freunde lustiger Kinowerbung. Es ist eigentlich schade, dass es solche Spots nicht in Wirklichkeit gibt. Auch Freunde klassischer Actionfilme kommen auf ihre Kosten, denn Kebab Connection enthält alle wichtigen Bestandteile: Anfangskampf – Mittelkampf – Endkampf. Die Handlung dazwischen ist allerdings etwas untypisch.

Anstelle meiner Kinokarte von 6,50 Euro bestelle ich mir jetzt ein Masala à 6 Euro, einen Döner à 3 Euro sowie einen Ouzo und einen Raki zu jeweils 1,50 Euro. Aber bitte keine chinesischen Glückskekse. Wohl bekomm’s!

Zur alphabetischen Filmliste
Zur chronologischen Filmliste

Zur Homepage