KOPS
Endlich mal wieder ein Film, bei dem ich über skandinavische Verbrecher
philosophieren kann. KOPS ist ein schwedischer Film, den der aus dem Libanon
eingewanderte Josef Fares gedreht hat. Der Unterschied zwischen dänischen
und schwedischen Filmverbrechern lässt sich ungefähr folgendermaßen
beschreiben: Die Qualität skandinavischer Verbrecher ist proportional zur
Schönheit junger Landesbewohnerinnen. Oder einfacher ausgedrückt: Je schöner
die Mädels, desto schlechter die Verbrecher.
Aufgrund von mir untersuchten Stichproben in Kopenhagen und Stockholm gibt
es einen klaren Schönheitsvorteil bei Schwedinnen gegenüber Däninnen. Wer
sich jetzt eine schwedische Freundin zulegen möchte, den möchte ich hiermit
nochmals warnen, dass diese Aussage nur für junge Bewohnerinnen der Länder
gilt, im Alter dreht sich das Verhältnis um.
Also: Schwedische Verbrecher sind schlechter als dänische. Wie wir aus
Flickering Lights und den Olsen-Banden-Filmen wissen, sind die schon
grottenschlecht. Wenn schwedische Verbrecher noch schlechter sind, muss das
auch Auswirkungen auf andere Personengruppen haben. Nehmen wir zum Beispiel
die kleine Stadt Högsboträsk irgendwo in der schwedischen Pampa. Högsboträsk
ist Sitz einer kleinen Polizeiwache mit insgesamt 6 Polizisten. Agnetha,
Benny, - nein nicht Björn und Anafrid, sondern - Jakob und Lasse sind die
Streifenpolizisten, Haakon ist in der Zentrale am Telefon, und da wir auch
einen Chef brauchen, macht Volker diesen Job.
Das Leben der vier Polizisten ist recht eintönig. Benny zum Beispiel träumt
davon, dass er endlich mal sein Können einsetzen kann, um allen zu beweisen,
was für ein guter Polizist ist. Jakob sucht nach der Frau fürs Leben und das
Paar Lasse und Agnetha trägt seine Meinungsverschiedenheiten vor den
Kollegen aus. Täglich um 12 wird Jannes Würstchenbude zur gemeinsamen
Mahlzeit besucht.
Eines Tages taucht die gutaussehende Jessica aus der Hauptstadt auf. Jakob
hatte sie statt einer Verabredung in der Bar des einzigen Hotels
angesprochen. Am nächsten Tag ist er recht verwundert, dass Jessica in ihrer
Polizeiwache erscheint, um ihnen allen die Abwicklung der Polizeiwache
aufgrund einer zu geringen Kriminalitätsstatistik zu übermitteln. Alle sind
natürlich geschockt.
In den folgenden Tagen geschieht Erstaunliches in Högsboträsk: Eine Packung
Wurst wird aus dem Lebensmittelladen gestohlen, maskierte Männer laufen
durch die Straßen, im Wald werden Schüsse gehört, Mülleimer werden
beschädigt, zu aller letzt fliegt Jannes Würstchenbude in die Luft.
Das ist der Zentrale in Stockholm nicht mehr ganz geheuer, und Jessica wird
wieder nach Högsboträsk geschickt. Sie geht den Sachen auf den Grund und
läßt sich detailiert von den Polizisten die Tathergänge schildern. Während
der Untersuchungen wird dann ein Kind entführt, und plötzlich ist eine
Sondereingreiftruppe da.
Die Gang der Hobbyverbrecher, die hinter den ganzen Vorgängen steckt, ist
wirklich nicht zu beneiden. Die Gangmitglieder sind nicht aus dem Holz
geschnitzt, das richtige Verbrecher macht. Und der Dorfpenner Johann lässt
sich nicht wirklich als Täter gebrauchen.
Leider war ich gestern in einer Nachmittagsvorstellung von KOPS, also etwa
15 Hansele in einem 200-Plätze-Kino. So richtig Stimmung kam nicht auf,
einige Witze verpufften wirkungslos. Ich hatte am Ende nur Mitleid mit den
Polizisten, besonders mit Benny, der mit ähnlich weinerlicher Stimme wie
Kjeld in den Olsen-Banden-Filmen meinte: "Ich bin kein richtiger Polizist,
nicht einmal Auto fahren kann ich." Nur seine Träume, die waren richtig
schön: Ninjas in schwedischen Postämtern und Wäldern, besiegt von Benny
alleine...
5,50 von gezahlten 6,70 Euro.