Wenn ich diesmal von Lourdes spreche, handelt es sich nicht nur um den Wallfahrtsort in den Pyrenäen. Lourdes
erzählt auch die Geschichte von Christine, einer jungen Frau, die an Multipler Sklerose leidet. Zusammen mit einer
Gruppe von Maltesern hat sie sich im Rollstuhl auf eine Pilgerfahrt nach Lourdes gemacht. Es gibt nicht so viele
Möglichkeiten auf Reisen zu gehen, wenn man behindert ist. Nur die Kirche organisiert etwas. Kein Wunder, dass sie
den einen oder anderen schon von einer Reise nach Rom her kennt.
Anders als in In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen steht in Lourdes der
nicht-spirituelle Weg zum Seelenheil im Vordergrund. Anstelle des glaubenstechnisch inspirierten Chaos steht ein
durchorganisierter Plan im Vordergrund. Wenn Schwester Cécile etwas kann, dann ist es, eine gottgefällige Reise
zusammenzustellen. Dafür müssen die jungen Malteserinnen auch mal mehr an ihre Pflichten denken. Die Reisegruppe
selbst ist relativ bunt zusammengewürfelt. Von einem Mann mit Glasknochenkrankheit im Spezialrollstuhl bis hin zu
mit dem Glauben hadernden älteren Damen. Dem begleitenden Pfarrer ist keine Aussage fremd, die seine Schäfchen
nicht in ihrem Seelenheil bestätigen könnte.
Lourdes zeigt relativ viele Facetten auf und ist nicht einfach zu deuten. Ich habe mich ziemlich stark an dem
Alleinherrschaftsanspruch der katholischen Kirche und aufgesetzter Nächstenliebe gerieben. Einigen könnte auch das
Leiden der Behinderten nahe gehen. Es stellt sich auch die Frage, inwieweit der Glaube Wunder bewirken kann und
inwieweit ein Wunder in unserer Zeit noch glaubhaft ist. Dafür gibt es von mir 10 von gezahlten 7 Euro.