Lü cao di / Mongolian Pingpong

Lü cao di oder Mongolian Pingpong ist ein chinesischer Film in Mongolisch mit deutschen Untertiteln. Bekanntlich leben in China ja 55 anerkannte Minderheiten, von denen die Mongolen eine sind. Eine der größten Provinzen ist dann auch die Innere Mongolei, in welcher Lü cao di spielt. Lü cao di heißt übersetzt Grüngrasland und so spielt Lü cao di auch in der innermongolischen Steppe mit viel grünen Gras als Hintergrund.

In diese mongolische Steppe verirrt sich einer der chinesischen Nationalbälle, beziehungsweise ein weißer Tischtennisball. Die Jungen Bilike, Ertougou und Dawa, alle etwa sieben Jahre alt, haben so einen Gegenstand noch nie gesehen. Also fragen sie alle Authoritäten, sprich Bilikes Oma und den lokalen Abt des buddhistischen Klosters (vermutlich ein Lamaist) um Rat. Allerdings lassen sich die magischen Kräfte der Leuchtperle nicht hervorzaubern.

Der vom lokalen Händler herbeigebrachte Fernseher hilft auch nicht viel, man kann zwar was hören, aber weitab von jeglicher Siedlung lässt auch der Empfang des staatlichen Fernsehens zu wünschen übrig. Das kann man ja durchaus verkraften, solange man nicht eingefleischter Fan von Wushu-Serien und Werbung für dubiose Medikamente ist. Infolge extensiver landwirtschaftlicher Nutzung der Steppe – Weidewirtschaft – sind auch die letzten Landwirtschaftsnews für den normalen Bauern aus Sichuan entbehrlich.

Lü cao di zeigt neben Unmengen grünen Grases, reitenden und Motorrad fahrenden Jungs noch die ganz normalen Probleme einer Haushaltsführung im Niemandsland. Zum Beispiel der Umgang der Jugend mit Alkohol. Wenn man sein Kind schon Ertougou (ich meinte, das war eine chinesische Schnapssorte) nennt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn schon die kleinen Kinder zur Flasche greifen.

Der Abspann bietet zum Teil schönes chinesisches Englisch mit den dementsprechenden Tippfehlern. Der Name Lü muss im Pinyin-Eingabeverfahren zum Teil als Lv eingegeben werden und das stand dann da. Auch einige mongolische Name leiden stark an der Transkription ins Chinesische. Aber ich konnte einfach nicht glauben, dass eine der beteiligten Personen wirklich Ershiwu – 25 mit Namen heißt.

Da ein Lamm wahrscheinlich zu viel für meine Kinokarte wäre, belasse ich es diesmal bei den gezahlten 6,50 Euro.

Zur alphabetischen Filmliste
Zur chronologischen Filmliste

Zur Homepage