Französische Filme sind immer ein Roulettespiel. Man weiß nie, welche Skurrilitäten einen erwarten. Manchmal ist
es noch erträglich, manchmal möchte ich dann aus dem Kino laufen. Wenn es für mich erträglich ist, möchte das
frankophile Publikum aus dem Kino laufen. Ein ewiges Dilemma…
Nach 10 Jahren in einem Schlachthof wird Serge Pilardosse spontan von seinen Kollegen in den Ruhestand
verabschiedet. Ihm fällt dann erst auf, dass ihm noch jede Menge Rentennachweise fehlen. Also macht er sich mit
seinem Motorrad „Mammuth“, einer alten Münch 1200, auf dem Weg, um fehlenden Wische einzusammeln. Seine Fahrt führt
ihn zu Friedhöfen, Diskotheken und anderen Orten, wo er meist niedrig bezahlten Tätigkeiten nachging. Allzu viel
kann er nicht ausgeben, denn seine Frau Catherine verdient auch nicht mehr als er.
Mammuth bietet Gérard Depardieu eine große Bühne, um einfach einen ungehobelten Klotz zu spielen. Mammuth sieht
anfangs wie eine Komödie aus, und die Frankophilen kamen auf ihre Kosten. Nach der Hälfte dreht Mammuth in einen
Haufen von skurrilsten Aktionen, nachdem Serge Pilardosse seine Nichte Solange ausfindig gemacht hat, die sich
mittlerweile Miss Ming nennt und Künstlerin ist. Es bleibt einem auch nichts erspart.
Wegen eines versöhnlichen Endes gibt es von mir noch 5 von gezahlten 7 Euro. Die frankophile Wertung dürfte
irgendwo bei 12 Euro liegen. Mammuth hat mich weiterhin bestätigt, mir französische Filme nur in homöopathischen
Dosen anzusehen.