Nachdem ich von mehreren Seiten darauf hingewiesen worden bin, dass der russische Text in Les Poupées Russes je nach
Vorhandensein entsprechender Schriftsätze nur als Zahlen und komische Zeichen zu lesen war, gelobe ich keine weiteren
Ausschweifungen in nicht-lateinische Schriften zu machen.
Manderlay ist die Fortsetzung von Dogville – allerdings ohne Nicole Kidman, die wahrscheinlich wirklich keine Lust auf die
weitere Darstellung der Grace hatte. Nachdem Grace' Vater sie von Dogville weggeführt hat, bleiben sie auf der Suche nach
neuen Geschäftsmöglichkeiten auf der alten Baumwollplantage Manderlay hängen. Dort werden die Schwarzen noch wirklich wie
Sklaven behandelt. Diesen Zustand möchte Grace natürlich sofort beheben, und übernimmt mit Hilfe der Gangster ihres Vaters
die Herrschaft über Manderlay.
Manderlay beschreibt in seinen acht Szenen, wie der Versuch, die amerikanische Verfassung auf Manderlay durchzusetzen, am
Ende die Lebensumstände der Plantagenbewohner nicht wesentlich ändert, abgesehen davon, dass sich ihre Zahl durch mehr oder
weniger zufällige Todesfälle und Fluchten von der Plantage reduziert. Auch wenn Lars von Trier Manderlay in den 1930er
Jahren spielen lässt, kann man auch einige Parallelen zu den Zuständen im Irak finden.
Minimalistisch ist auch das Bühnenbild wie schon in Dogville. Die Baumwollfelder, der Brunnen, aus dem der Esel Lucifer
Wasser holt, und die Gebäude sind nur angedeutet. Persönlich fand ich die Szene mit der Bewässerung der Baumwollfelder am
besten.
Wie bei Dogville vergebe ich 10 Euro für einen Kartenpreis von 7,50 Euro.