La Yuma - die Rebellin

Nicaragua zählt nicht gerade zu den großen Filmländern. Man merkt es auch daran, dass La Yuma der erste nicaraguanische Film seit 20 Jahren ist. Auf jeden Fall haben die Damen vom Düsseldorfer Nicaragua-Verein dafür gesorgt, dass man La Yuma hier sehen kann. La Yuma läuft im nach Eingewöhnung verständlichen spanischen Original mit deutschen Untertiteln. Allerdings sind die Untertitel ab und zu sinngemäß übersetzt.

La Yuma ist der Spitzname einer jungen Frau aus einem nicht ganz so gut betuchtem Viertel Managuas, der Hauptstadt Nicaraguas. Ihre Mutter ist mit einem neuen Mann zusammengezogen, der aber nichts zum Haushalteinkommen beiträgt. Ihre beiden jüngsten Geschwister gehen noch zur Schule, während ihr Bruder über Diebstähle seinen Drogenkonsum finanziert. Da ihre Mutter nicht noch mehr arbeiten kann, darf La Yuma als Verkäuferin in der kleinen Boutique von Scarlett um die Ecke anfangen.

Yumas Lieblingsbeschäftigung besteht aber nicht darin, gebrauchte Kleidung aus den USA zu verkaufen. Yuma geht viel lieber zum Boxtraining im Sportinstitut, nachdem sie ihr Fitnesscoach Yader dort vorgestellt hat. Da Yuma das Leben in den Gangs des Viertels erlebt hat, weiß sie sich nicht nur mit ihren Fäusten zu wehren. Sie hat sprichwörtlich Haare auf den Zähnen. Dies erweist sich sogar als eher hinderlich, als sie den Journalismusstudenten Ernesto kennenlernt.

Die Geschichte von La Yuma erinnert ein wenig an Fighter. Eine junge Frau sucht den Aufstieg über den Kampfsport und wird von ihrer Umgebung mehr oder weniger ernst genommen. Sehenswert wird La Yuma dadurch, dass das "normale" Leben in Nicaragua unter verschiedensten Aspekten porträtiert wird: Es handelt sich um den täglich Kampf in Yumas Viertel mit allen Höhen und Tiefen, die es auch hier gibt. Auf der anderen Seite Ernestos Welt, in der man die nötigen Mittel für ein Studentenleben hat, weil der Vater in Miami arbeitet. Da bleibt die Frage auch nicht aus, ob Auswanderung die Probleme löst.

Für La Yuma gibt es von mir 120 Eier (5 mal 2 Dutzend zu 58 Nicaraguanischen Córdoba, also 9,05 EUR) für meine Kinokarte von 7 EUR. Ich hoffe allerdings, dass ich mir kein weiteres Baseballspiel mit freundlicher Unterstützung von Huevos Estrella ansehen brauche.

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