Gestern war wieder Japan-Tag in Düsseldorf. Nachdem ich mich in den letzten Jahren mit Dämonen
(Aragami und Kowai onna), Kettensägen
(2 LDK) und verschwundenen Verwandten
(Toni Takitani und Der rote Punkt)
herumgeschlagen habe, konnte dieses Jahr die Lösung nur in qué tan lejos, dem ecuadorianischen Kassenschlager des
Jahres 2006, bestehen. Mein Lieblingsfilmverleih, trigon-film aus dem schweizerischen Ennetbaden, präsentiert
qué tan lejos im spanischen Original mit halbwegs lesbaren deutschen und französischen Untertiteln und in
nicht-untertiteltem Quechua. Ich hoffe, dass bei der DVD ein bisschen besser gearbeitet worden ist.
qué tan lejos erzählt die Geschichte von Esperanza (Hoffnung), einer spanischen Touristin aus Barcelona, und
Tristeza (Traurigkeit), einer ecuadorianischen Studentin, die beide von Quito nach Cuenca fahren wollen. Nun ist
Ecuador nicht Spanien und die Ureinwohner streiken gegen einen Plan der Regierung. Dies führt dazu, dass der
Überlandbus, mit dem Tristeza und Esperanza reisen, an einer Straßensperre für unbestimmte Zeit aufgehalten wird.
Tristeza und Esperanza entscheiden sich, auf eigene Faust weiterzufahren. Dabei sollten Frauen in Ecuador nicht
alleine unterwegs sein, wenn sie keine Gringas sind, die keinen Plan haben. Ansonsten werden sie von Männern zu
leicht zu einem Bier und mehr eingeladen.
Zum Glück werden die beiden von Reporter aufgefischt, die sie bis zur nächsten Straßensperre mitnehmen. Von dort
geht auf den unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln weiter nach Alausí. Kurz vor Alausí treffen die beiden
Frauen auch noch Jesús, der seinem Namensgeber sehr ähnlich sieht. Auch wenn alle drei aus verschiedenen Motiven
unterwegs sind, bildet sich doch eine Gemeinschaft zwischen den dreien.
qué tan lejos ist ein nettes Roadmovie, das von den beeindruckenden Landschaftsbildern und den Hauptdarstellern
lebt. Obwohl Esperanza einfach nur alles toll findet, sieht die Wirklichkeit in den Augen Tristezas doch ganz
anders aus. Deswegen gibt es für qué tan lejos auch 20 Dollar (16,29 Euro) für meine Kinokarte. Das Taxameter hat
zwar nur 8 Dollar angezeigt. Tut mir leid, aber ich hatte einfach kein Wechselgeld mehr.