Irgendein mexikanischer Regisseur wollte in seinem Film Nicotina wieder einmal nachweisen, dass Rauchen doch nicht ganz so gefährlich für das Leben ist, wie immer behauptet wird. Da er Nicotina in das mexikanische Gangstermilieu verlegt, können wir nach dem japanischen Film 19 wieder mal einen Krimi bewundern, der für Nikotinabhängige die Höchststrafe bedeuten könnte: Anderthalb Stunden Zigarettenrauch auf der Leinwand ohne selbst rauchen zu können.
Die Geschichte beginnt damit, dass Lolo für seinen Kumpel Nene geheime Kontodaten aus der Schweiz erhackt, die sie an den lokalen Ableger der Russenmafia gegen Diamanten verscherbeln möchten. Als Lolo soweit ist, kommt ihm was mit seiner Angebeteten Andrea, die zugleich seine Nachbarin ist, dazwischen, so dass sich die DVD mit den Daten nicht wieder finden lässt. Das finden die Russen nicht ganz so lustig, und so erleben wir nach diesem konspirativen Treffen, wie man auf mexikanische Art Eheprobleme und Schwierigkeiten mit der Polizei löst. Das Rauchen von Zigaretten ist im Vergleich dazu geradewegs harmlos.
Nicotina ist ein recht einwilliger Film, der in realer Zeit auch mit Split-Screens erzählt wird. Die Story ist dementsprechend abgefahren, aber recht nachvollziehbar. Das Produkt-Placement ist noch einmal im Abspann aufgeführt, damit sich im Gegensatz zu den Vorkommnissen bei einigen deutschen Fernsehanstalten auch niemand beschweren kann.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Raucher in diesem Kreis, auch eine Stange Tropicales-Zigaretten für meine Kinokarte von 6,50 Euro eintauschen würden.