Diese Woche zeigt das japanische Generalkonsulat wieder japanische Filme im Rahmen der 7. Japanischen Filmwoche.
Nonchan Noriben basiert auf einer Mangaserie von Irie Kiwa und läuft im japanischen Original mit sehr gut lesbaren
Untertiteln.
Komaki Nagai ist mit 31 Jahren mit ihrem Leben total unzufrieden. Ihre Tochter Noriko ist schon im Kindergartenalter.
Ihr Ehemann, Sohn eines Millionärs und Möchtegernschriftsteller, der sich von seinen Eltern aushalten lässt, hat
noch nicht die literarischen Höhenflüge eines Haruki Murakami erreicht. Er kämpft seit mehreren Jahren mit der
größten Herausforderung eines Schriftstellers: Der Angst vor dem weißen Blatt. Leider hat er diesen Kampf regelmäßig
verloren und lebt vor sich in den Tag hinein. Das traditionelle Rollenverständnis sieht für verheiratete Frauen die
Hausfrauentätigkeit vor. Wenn Komaki also durch Arbeit Abwechslung in ihr Leben bringen möchte, bleibt ihr nichts
anderes übrig, als die Scheidung einzureichen.
Folglich sehen wir Komaki am Anfang von Nonchan Noriben zusammen mit Noriko auf dem Weg zu ihrer Mutter. Eine
anständige Frau, die ihren Ehemann verloren hat, kehrt wieder zu ihrer Familie zurück. Recht schnell stellt Komaki
auch fest, dass es sehr schwer ist, einen Teilzeitjob zu finden, in dem man nur 4 Stunden arbeiten braucht und
ordentlich Geld verdient. Eher zufälligerweise stellt sich heraus, dass Norikos Lunchpakete mit Seetang
(japanisch: Noriben von Nori - Seetang und Bento - Lunchpaket) trotz eines eher unansehnlichen Äußeren extrem
lecker sind. Im Wettbewerb um das beste Lunchpaket-Kindergartenessen ist Seetang plötzlich sehr beliebt. Damit
wächst in Komaki der Gedanke, sich mit Bentoboxen selbständig zu machen.
Die Bildersprache von Nonchan Noriben orientiert sich deutlich an der Mangavorlage. Dies äußert sich zum einen in
den Handlungselementen, erstreckt sich aber sogar bis in die Bildkomposition. Es fängt schon mit der
Fahrradverfolgung eines Nahverkehrszuges durch den Ehemann Komakis an. Bei Komakis Rückkehr in ihr altes Viertel
wird es in der Positionierung der älteren Leute genauso deutlich. Einen Höhepunkt erreicht diese Art der
Darstellung, als sich der Kindergarten nach Norikos Verschwinden in voller Auflösung befindet. Anders als bei
Sakuran unterstützt die Bildsprache den in Nonchan Noriben immanenten Humor, wodurch
Nonchan Noriben sehr unterhaltsam wird. Verstärken kann man diese Wirkung noch, wenn man die Bilder wieder zurück
auf das Niveau eines Manga zurückübersetzt.
Für Norikos Noriben gibt es das erste Gehalt Komakis im Totoya, 4750 Yen (39,86 Euro) für eine virtuelle
Eintrittskarte von 7,50 Euro.