The Artist

The Artist ist ein französischer Stummfilm mit deutschen Zwischentiteln aus dem Jahr 2011. The Artist ist eine Hommage des Regisseurs Michel Hazanavicius an den Stummfilm und ist infolgedessen auch mit den Mitteln eines Stummfilms gedreht worden. Dies ist ein recht interessanter Ansatz, da wir mittlerweile nur noch Tonfilme gewohnt sind. Da der Stummfilm ohne Ton auskommen muss, müssen alle Emotionen mimisch oder durch Gesten dargestellt werden, was auf uns etwas befremdlich wirken kann.

The Artist handelt von George Valentin, der 1927 der Star und Frauenschwarm des aufstrebenden Hollywoods ist. Seine Filme sind beliebt, auch weil Georges Hund ihnen eine komödiantische Ader verleiht. Sein letzter Film, The Russian Affair, ist ein großer Publikumserfolg. Das Jahr 1927 ist auch das Jahr, in dem Peppy Miller ihre Schauspielkarriere starten möchte. Bei der Premiere von The Russian Affair passiert ein kleines Missgeschick, das sie dazu nutzt, um die entstandene Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Bald darauf sehen wir sie als Komparsin am Set von The German Affair, dem neuesten Film von George Valentin.

In den darauffolgenden Jahren spielt sich Peppy Miller langsam die Karriereleiter hoch, bis 1929 ein Umbruchjahr in der Filmwelt eingeläutet wird. Es gibt die ersten Tonfilme. Kinograph, das Studio, das George Valentin groß gemacht hat, entschließt sich nur noch Tonfilme zu drehen. Als einer der ersten Stars des neuen Mediums wird Peppy Miller eingeführt. George Valentin wird nicht mehr gebraucht und entschließt sich, auf eigene Faust einen Stummfilm nach alter Art zu drehen.

Die Umstellung vom Stumm- zum Tonfilm hat für die Filmbranche eine Riesenveränderung bedeutet. Viele Stummfilmdarsteller hatten massive Schwierigkeiten, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen, da der Tonfilm eine ganz andere Art des Schauspielens benötigt. Insofern ist die Geschichte von The Artist historisch nachvollziehbar. Ungewöhnlich ist jedoch, mit welcher Liebe zum Detail The Artist ausgearbeitet worden ist. Man fühlt sich wahrlich in die Zeit der 20er und 30er Jahre versetzt. Es gibt auch vielerlei kleine Anspielungen, die mir wahrscheinlich erst alle beim zweiten Sehen auffallen werden. Erstaunlich ist übrigens auch die Ruhe des nur vom Orchester untermalten The Artist, die man erst nach dem Verlassen des Kinos spürt, wenn der Alltagslärm ganz laut auf einen einprasselt.

Freunden des klassischen französischen Films möchte ich hiermit von The Artist abraten. Zumindest wurde mein Amusement nicht vom Rest des meines Erachtens nach frankophilen Publikums geteilt. Von mir persönlich gibt es eine Wertung in Höhe von 1927-1932 USD (etwa 1464-1468 Euro) für meine Kinokarte von 7,50 Euro.

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