What the bleep do we (k)now?

Was machen Düsseldorfer an einem so schönen Karnevalswochenende? Sie gehen ins Kino. Ich hatte mich zwar auf einen recht leeren Kinosaal gefreut, allerdings befanden sich neben meiner Taichi-Lehrerin und ihrer Bekannten noch so viele Leute im Kino, dass man das durchaus als gut gefüllt für einen Programmkinofilm durchgehen lassen konnte.

What the bleep do we (k)now? ist ein amerikanischer Film mit deutscher Synchronisation und Voice-over, dessen wichtigste Aussage am Ende des Abspanns erwähnt wird: Die Wissenschaftler im Film vertreten nicht unbedingt die Meinung der Filmemacher, während die Filmemacher nicht unbedingt mit den Wissenschaftlern meinungstechnisch übereinstimmen. Außerdem ist das Voice-over bei den Wissenschaftlern recht nervig, da man Anfang und Ende immer auf Englisch mitbekommen, was dann nicht unbedingt mit dem Deutschen übereinstimmt. Über die Synchronisation mag ich da erst gar nicht reden. Nur so viel: Man konnte den Text simultan ins Englische zurückübersetzen, ohne auch nur irgendwie irgendwelche grammatikalischen Verrenkungen anzustellen. Da sind mir dann Untertitel doch lieber.

What the bleep do we (k)now? handelt von den unscheinbaren Auswirkungen der Quantenphysik auf unser alltägliches Leben. Rein quantenmechanisch gesehen ist doch ein recht großes Wunder, dass es uns überhaupt in dieser Makrostruktur gibt. Sind wir doch nichts anderes als recht großes Nichts, da die Atome, aus denen wir bestehen, eigentlich auch aus wenig Materie aufgebaut sind. Dazu muss man sich dann noch die Heisenbergsche Unschärferelation geben, dass man Elementarteilchen überall sind, außer wenn man sie scharf ansieht. Dann werden sie recht konkret. Na ja, rein physikalisch betrachtet könnten wir materiemäßig auch irgendwo in der Zukunft sein, wenn uns unsere Wahrnehmung – unsere selbst geschaffene Realität - nicht auf die Gegenwart und Vergangenheit festnageln würde.

Also sind Menschen nicht anderes als Opfer ihrer eigenen Realität und ihre Süchte. Dazu gehören auch Gefühle, die durch Neuropeptide verstärkt werden. Solange wir uns dessen nicht bewusst sind, werden wir uns immer wieder dieselben Partner suchen, immer wieder derselben Arbeit nachgehen und eingefahrenen Wegen folgen.

Letztlich stellt sich dann noch die Frage nach Gott. Eigentlich kann er dann nichts anderes sein als der große Zufallsgenerator, der uns molekulare Gestalt gibt. Mir persönlich war What the bleep do we (k)now? am Ende etwas zu missionierend. Für spirituelle Erleuchtung bleibe ich lieber bei der Bibel oder buddhistischen Lobpreisungen, die zwar zusammen etwas teurer als die Kinokarte zu 6,50 Euro waren, aber zumindest nicht alles so radikal und auf merkwürdige Weise in Frage stellen.

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