Eigentlich wollte ich mir gestern Unser täglich Brot ansehen, doch aus irgendwelchen Gründen
scheinen die Kopien noch nicht in Düsseldorf angelangt zu sein. Deshalb habe ich mich kurzfristig für The Fountain
entschlossen. Schuld daran hat mein peruanischer Kollege, der meinte, er habe da einen Film gesehen, den er absolut nicht
verstanden habe. Ich solle ihm doch mal The Fountain erklären. Soviel zu Auswahl von The Fountain.
Eine rechte interessante Tatsache bei The Fountain ist, das The Fountain in mehreren Zeitebenen spielt und auch nicht in
wirklich in chronologischer Reihenfolge erzählt wird. Dabei wird eine der Hauptrolle von Hugh Jackmann gespielt, der auch
schon Robert Angier in Prestige gegeben hat. Der größte Unterschied zwischen Prestige
und The Fountain ist einfach unbestreitbar, dass der Regisseur Darren Aronofski und nicht Christopher Nolan heißt. Dadurch
wird die Erklärung von The Fountain - wie der Engländer sagt – a piece of cake.
The Fountain startet irgendwo im guatemaltekischen Dschungel, wo der Konquistador Tomas einen alten Mayatempel zu erobern
sucht. Er gerät in einen Hinterhalt und wird plötzlich von einer Gruppe Mayas angegriffen, die seine letzten zwei Begleiter
töten und ihn in die Hände des Tempelpriesters ausliefern. Oben auf dem Tempel kommt es zu einem Kampf um Leben und Tod.
In einer zukünftigen Welt fährt ein kleines Mönchlein in einer überdimensionalen Seifenblase aus Glas auf einen sterbenden
Stern zu. Er ernährt sich von einem Baum, der mit ihm in dieser Seifenblase existiert. Plötzlich erschient eine Frau in
seiner Seifenblase, die ihn unterbricht.
Es handelt sich um Izzy, die Frau eines Forschers namens Tommy, der sich mit der Wirkung guatemaltekischer Baumextrakte auf
Makaken mit Hirntumoren befasst. Izzy will gerade einen Spaziergang durch den Schnee machen, als eine Operation an einem
Affen ansteht. Die geht natürlich vor. Das Experiment zeitigt unerwartete Wirkungen an dem Affen, während Izzy neben ihren
Studien der Mayas immer komischer Gefühlszustände durchlebt und schließlich selbst an einem Hirntumor erkrankt.
The Fountain erinnerte mich stark an Highlander, auch wenn ich diesen Film nie gesehen habe. Sowohl Tomas, Tommy und das
Mönchlein als auch die spanische Königin Isabella und Izzy scheinen dieselben Personen zu sein, auch wenn sie durch
Jahrhunderte getrennt sind. Nachdem Isabella Tomas ihren Ring – einen Goldring aus kleinen Golddrahtknöpfen zwischen zwei
Goldreifen – gegeben hat, sind ihre Leben miteinander verknüpft. Selbst dann noch als Tomas unsterblich geworden ist, sind
sie gemeinsam auf dem Weg zu dem Totenstern der Mayas, Shibalba, wenn auch in verschiedenen Gestalten.
Ich fand The Fountain nicht unbedingt langweilig, allerdings war The Prestige noch fesselnder, da der Schlüssel zu allem
erst am Ende aufgedeckt wird. In The Fountain ist der Schlüssel die Erzählung selbst, auch wenn ich die Vermischung von
Mayakulten mit daoistischem Taichi und buddhistischen Meditationsformen einfach nur peinlich fand. Dafür gibt es 6,50 von
gezahlten 6,50 Euro. Falls ich jetzt jemanden die Lust auf den Film verdorben haben sollte, bitte ich darum, die
Beschwerden an meinen peruanischen Kollegen zu senden. Er wollte ja unbedingt eine Erklärung.