Zhang Yimou wagt in Yi miao zhong, den ich gestern im chinesischen Original mit gut lesbaren Untertiteln gesehen habe,
einen Sprung in die Zeiten der Kulturrevolution. Irgendwo im Nordwesten, am Rande der Wüste Gobi, stapft ein Mann durch
dieselbe. Er interessiert sich für die Filmaufführungen im nächsten Dorf. Aber die Filmvorführer machen sich schon auf den
Weg in ein weiteres Dorf. Da sieht er, wie ein Junge ein Filmrolle aus den Taschen des Motorrads stiehlt. In einem Kampf holt
sich der Mann die Filmrolle zurück, doch er stellt fest, dass der Junge ein Mädchen ist. Zurück im Dorf sind die
Filmvorführer schon wieder unterwegs und so entspinnt sich eine Geschichte über eine Reise ins nächste Dorf zur nächsten
Filmaufführung und die Schwierigkeiten des Transports von Filmen durch die Wüste.
Yi miao zhong, übersetzt innerhalb einer Sekunde, ist eine Tragikomödie mit wunderbaren Landschaftsaufnahmen, von der ich
eher die Tragödie mitgenommen habe. Wobei ich glaube, dass die eigentliche Tragödie viel größer, aber in China ohne
Zustimmung der Zensur nicht darstellbar ist. So bleibt vieles nur angedeutet. Wenn man sich auskennt, kann man vieles in Yi
miao zhong lesen. Vielleicht ist besser, ohne viel Vorwissen in Yi miao zhong hineinzugehen. Die Geschichte, die sich dann
innerhalb der einen Sekunde abspielt, ist schon berührend. Von mir gibt es 12 von gezahlten 10 Euro.