Vielleicht tue ich mich nur mit der Darstellung dieses Eigenbrötlers namens Virgil Oldman schwer, der
Auktionator ist und zwanghaft jede Begegnung mit irgendwelchen Gegenständen zu vermeiden versucht. Wenn man so viel
Geld wie Virgil Oldman mit seinen Auktionen verdient hat, kann man sich auch einen eigenen Schrank zur Auswahl des
für den Tag passenden Handschuhpaares leisten. Das Leben verbringt Virgil Oldman in seinem Refugium irgendwo in
einer größeren Stadt, in dem er sich immer wieder an über die Jahre gesammelten Frauenportraits ergötzt.
Obwohl Virgil Oldman alles versucht, sich von der Außenwelt abzuschotten, gibt es dennoch eine Frau, die immer
wieder seine Aufmerksam zu erhaschen weiß: Claire Ibbitsen. Sie wohnt in einer alten Villa italienischen Stils.
Ihre Eltern sind verstorben und der Haushalt soll aufgelöst werden. Da die Villa sehr geräumig ist, findet sich jede
Menge alten Trödels in dem Haus, insbesondere im Keller, wie zum Beispiel die Zahnräder eines menschlichen
Automaten. Virgil Oldman lässt sich jedoch gegen all seine Prinzipien hinreißen, die Bewertung der Gegenstände
selbst vorzunehmen. Dabei zeigt sich die Auftraggeberin nur äußerst ungern. Wie sich herausstellt, scheint sie an
extremer Agoraphobie.
Leider merkt man The Best Offer an, dass mehrere Länder an der Produktion beteiligt waren. Oldmans Refugium lässt
sich eher in Wien verorten, während die Villa italienisch geprägt ist, sich aber auch in Österreich befinden soll.
Irgendwie wirkt die ständige Rufbereitschafts Oldmans, die sich im Lauf von The Best Offer ergibt, gekünstelt und
das Arrangement der Örtlichkeiten zusammengestückelt. Das Ende gibt jedoch einige Rätsel auf, die den langwierigen
Weg dorthin nicht aufwiegen. Von mir gibt es für The Best Offer eine Schmerzensgeldforderung in doppelter Höhe des
Eintrittspreises.