Momentan ist japanische Filmwoche mit freundlicher Unterstützung der japanischen Botschaft in der Black Box. Das
bedeutet, dass der Eintritt gratis ist. Alle gezeigten Filme laufen im japanischen Original mit Untertiteln.
Bei Tasogare Seibei bin ich mit der deutschen Übersetzung des Titels nicht ganz so zufrieden. Tasogare Seibei
handelt von dem Kanzlei-Samurai Iguchi Seibei. Dieser wird von seinen Kollegen immer Dämmerlicht-Seibei (im
Original Tasogare Seibei) genannt, weil er sich um seine Töchter und sein Anwesen kümmert, anstatt mit ihnen einen
trinken zu gehen. Iguchi Seibeis Frau ist vor kurzem gestorben, wie wir von der eigentlichen Erzählerin, seiner
fünfjährigen Tochter Ito, erfahren. Ihre Schwester Kayano ist etwas älter und beide gehen auf die Dorfschule im
Unasaka-Distrikt. Ihre Großmutter lebt zwar noch, ist aber schon sehr verkalkt und erkennt ihren Sohn nicht
wieder.
Iguchi Seibei arbeitet als Lagerverwalter in einem staatlichen Lager. Sein Verdienst ist jedoch kärglich und da
er sich so auf den Lebensunterhalt seiner Familie konzentriert, vergisst er die wesentlichen Dinge im Leben eines
Samurais: Bei einem Besuch des Herzogs fällt er durch einen strengeren Geruch als der gelagerte getrocknete
Dorsch unangenehm auf. Das ist äußerst peinlich und macht sich beim Chef nicht gut. Mit 50 Reisscheffeln als
Bezahlung kann man aber kaum über die Runden kommen. Den Bauern geht es bei den andauernden Missernten aber auch
nicht besser.
Iguchi Seibei erfährt von seinem Bekannten Iinuma Michinojo, dass dessen Schwester Iinuma Tomoe sich gerade von
ihrem gewalttätigen Ehemann hat scheiden lassen. Irgendwie wird er in die ganze Angelegenheit verstrickt. Auf
jeden Fall kommt es zum Duell, das Iguchi überraschend gewinnt. Tomoe kümmert sich fortan um die Kinder und nach
Wunsch ihres Bruders soll die Heirat vorbereitet werden.
Tasogare Seibei ist ein eher ruhiger Film, der die Frage stellt, was im Leben wirklich glücklich macht. Es
scheint nicht unbedingt Macht zu sein. Ein harmonisches Familienleben ist höher zu bewerten. Dafür gibt es 550
Mon (etwa 17,50 Euro) für virtuell gezahlte 7 Euro.