"Nuestra tierra, ancha tierra, soledades, nuestra tierra.
Se pobló de rumores, brazos, bocas." (Pablo Neruda, Canto general)
- y de cochinillas.
Bevor ich hier Tierra, einen spanischen Film im Original mit deutschen
Untertiteln, weiterbespreche, erstmal eine Übersetzung der Einleitung.
"Unsere Erde, weite Erde, Einsamkeiten, unsere Erde.
Sie wurde besiedelt mit Geräuschen, Armen, Mündern." (Pablo Neruda, Canto
general)- und von Rollasseln.
Damit wären wir schon beim Thema von Tierra. Irgendwo in Nordostspanien,
nahe des Baskenlands, wird die Erde dermaßen von Rollasseln verseucht, dass
nicht nur der Wein erdig schmeckt, sondern auch ganze Berge schon von den
Rollasseln versetzt worden sein sollen. Da braucht es schon einen
ausgewachsenen Kammerjäger wie Angel, um diesen fiesen Tierchen zuzusetzen.
Angel hat ein kleineres Problemchen. Er ist halb Mensch, halb Engel (auf
spanisch ángel). Das führte bei seiner Umgebung schon zu gewissen
Verständnisprobleme, was Angel dann einen Aufenthalt in der Psychiatrie in
Bilbao einbrachte. Jetzt ist Angel wieder entlassen und räuchert für die
Firma Urtzi seines Onkels die Weinberge aus. Dabei sieht er mit seinem
Schutzanzug wie ein Marsmännchen aus.
Abgesehen von den komischen Gestalten der Insektenjäger passieren auch noch
genügend andere verrückte Dinge. Ein Schäfer wurde vom Blitz erschlagen,
wobei es gleich auch noch vier Schafe miterwischt hat. Aber in der Gegenwart
von Angel kann der Schäfer wieder sprechen, bevor er ein zweites Mal stirbt.
Na ja, was soll's. Das Leben könnte so schön sein, wenn es da nicht noch
zwei Frauen gäbe, Angela und Mari. Der Engel in Angel hat sich unsterblich
in Angela verliebt, während Angel mehr auf Mari steht. Leider ist Mari mit
Frederico verheiratet, der nicht nur eine Affäre mit Mari unterhält, sondern
auch gerne Wildschweine mit Kugeln ausräuchert. Das ist nicht unbedingt gut
für Angels Gesundheit.
Tierra ist ein ziemlich misslungener Versuch, einen Science Fiction-Film mit
einigermaßen realistischen, das heisst logisch nachvollziehbaren, Annahmen
in die spanische Pampa zu verlegen. Mein persönlicher Höhepunkt war immer
noch das Bild des gegrillten Traktors. Ansonsten würde ich nicht einmal den
Stundenlohn der Zigeuner von 625 Peseten (=3,80 Euro) für meine Kinokarte
von 5 Euro geben.