Tokyo Godfathers

Tokyo Godfathers ist ein japanischer Zeichentrickfilm – auch Anime genannt – der bei uns im japanischen und vermutlich argentinischem spanischen Original mit deutschen und französischen Untertiteln läuft, was auf eine Schweizer Version vermuten lässt. Tokyo Godfathers ist auch schon etwas älter, nämlich aus dem Jahr 2002 und, wenn ich mich recht erinnere, schon einmal vor Ewigkeiten in Düsseldorf gelaufen. Das Japanisch ist ungefähr so gut verständlich, wie wenn mein peruanischer Kollege wenn er spanisch spricht, und ich habe eine gute halbe Stunde gebraucht, um die ersten Brocken zu verstehen. Zum Glück gab es ja dann noch die zu 85% lesbaren Untertitel, die einem aus der Patsche helfen konnten. Für das Spanische war eigentlich ein ähnlicher Effekt wie für das Japanische in Lost in Translation angedacht – Es wurde einfach nicht untertitelt. Am Anfang war die Untertitelung meines Erachtens auch glatt überfordert. Die ganze Angabe über Kamera und Musik waren nämlich als Werbungen oder Schaufensterbeschriftungen im Hintergrund angebracht. Da die Hauptfiguren von Tokyo Godfathers zur selben Zeit auch noch eine Unterhaltung geführt haben, wäre es dann der Untertitel zu viel geworden.

Tokyo Godfathers handelt von den drei Obdachlosen Gin, Miyuki und einem Transvestiten, dessen Name mir jetzt nicht einfällt, aber am häufigsten alte Schwuchtel genannt wird. Seitdem die Amerikaner in Japan waren, gibt es nicht nur Obdachlose (wie das japanische Wort homulesu – homeless mit ausdrücklich englischem Ursprung suggeriert), sondern auch Kurisumasu – Christmas oder Weihnachten. An einem Weihnachtstag finden also die drei ein kleines Mädchen im Müllhaufen, das sie daraufhin Kiyoko taufen. Die drei machen sich auf recht chaotische Weise auf die Suche nach den Eltern, was ihnen auch unter einer haarsträubenden, aber durchaus lustigen Handlung gelingt.

Ähnlich wie in Hero werden verschiedene Version über die Vergangenheit von Gin, Miyuki und alte Schwuchtel erzählt, wobei der geneigte Zuseher am Ende total verwirrt ist, was denn nun die Wahrheit darstellt. Auf jeden Fall hielt ich die Tatsache, dass die japanische Bahn wegen schweren Schneefalls den Betrieb einstellen könnte, für ziemlich übertrieben. Na ja, zum Glück gab es dafür auch ein paar schöne Bildhintergründe.

Insgesamt gibt es für Tokyo Godfathers 6 von gezahlten 5 Euro.

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