Mich hat Adiós Buenos Aires schon ein paar Wochen verfolgt. Gestern habe ich es dann in eine deutsch synchronisierte Version
mit Gesangseinlagen im spanischen Original bei meist leserlichen Untertiteln geschafft.
Wir schreiben das Jahr 2001, die argentinische Wirtschaft ist auf dem Weg ins Chaos und, wer das Land verlassen kann, tut es.
Julio ist Schuhverkäufer in einem winzigen Laden und der Bandoneonspieler in einem Tangoorchester. Da der Laden nicht so gut
läuft, sucht er eher im Tango seinen Sinn. Auch Julio trägt sich mit dem Gedanken, Argentinien zu verlassen. Er hat Verwandte
in Berlin, die ihn aufnehmen könnten. Also lässt er sein Auto von einem Autohändler überprüfen, um es zu Geld zu machen. Doch
schon auf dem Rückweg nach Hause fährt ihm eine Taxifahrerin so vor die Karre, dass er sie gegen einen Brückenpfeiler setzt.
Zum Glück spielt der Kfz-Mechaniker Tito auch im Orchester und kann sich um die Reparatur kümmern, während Julio alles mit
der Versicherung der Taxifahrerin klärt.
Argentinien hätte keine Wirtschaftskrise, wenn alles so einfach ginge. Adiós Buenos Aires zeigt zum einen das Durchwurschteln
ganz normaler Leute, die eben nicht zur Oberklasse gehören. Die andere Seite ist der Tango, der es schafft, alle möglichen
Gegebenheit in einen schönen Text und eine schöne Melodie zu verpacken. Und ähnlich wie
Chanson d'Amour schafft es Adiós Buenos Aires, einen Hauch von Dänemark in ein fremdes Land zu
bringen. Von mir gibt 15 für gezahlte 11 Euro.