Die Farbe der Sehnsucht, den ich gestern im portugiesischen, englischen, arabischen, deutschen und japanischen Original
mit gut lesbaren Untertiteln gesehen habe, zeigt Leute auf der Suche nach dem Glück. Anders als in
What happiness is, beschäftigt sich Thomas Riedelsheimer nicht mit der Unmöglichkeit der
Messung, sondern erzählt in kurzen Episoden, warum Leute in verschiedenen Ländern Außergewöhnliches tun.
Wir sehen eine Frau, die von den Kapverden ausgewandert ist und mittlerweile in einem Teil von Lissabon lebt, in den sich
keine Touristen verirren. Sie hält die Traditionen ihrer Heimat aufrecht und schaut, dass in ihrer Familie niemand auf
kriminellen Pfaden wandelt. In Katar flieht ein Frau mit Hilfe von Erzählungen aus dem allgemeinen Verhüllen und Verstecken
von allem Möglichem. Ein Abiturient in Deutschland macht seine eigene Musik; sie dient auch als Filmmusik. In einem
inoffiziellen Stadtteil Osakas hat eine weitere Frau ein Café eröffnet, um mit Hilfe von Gedichten Obdachlosen und
Tagelöhnern eine kulturelle Unterstützung zu geben. In Mexiko filmt ein Mann die Fischschwärme im Golf von Kalifornien.
Schließlich kümmert sich in Japan ein ehemaliger Polizeibeamter um potentielle Selbstmörder, die sich von den Tojinbo-Klippen
stürzen wollen.
Die Charaktere und auch spektakuläre Unterwasseraufnahmen machen Die Farbe der Sehnsucht sehenswert. Irgendwie hat mich die
Selbstlosigkeit der Protagonisten überrascht. Auch ein armes Leben kann ein glückliches Leben sein. Für Die Farbe der
Sehnsucht, welcher als vierter Film in 15 Jahren bei meiner Sichtung nicht auf
www.imdb.com gelistet gewesen ist, gibt es von mir 12 Euro für den regulären Kartenpreis
von 8,50 Euro.