What happiness is

Es gibt doch immer noch ein paar Filme, bei denen ich bezüglich Qualität der Untertitel mich auf die Lesbarkeit beschränken muss. What happiness is ist ein österreichischer Dokumentarfilm über die Ermittlung des Bruttonationalglücks in Bhutan, der im deutschen, englisch und Dzongkha-Original mit ordentlich lesbaren Untertiteln läuft. Dzongkha ist die Amtssprache Bhutans und gehört zu den tibetanischen Sprachen, erinnert mich vom Klang aber eher an Hindi als an Chinesisch. Vielleicht liegt es daran, dass einige Worte aus dem indischen Englisch ins Dzongkha eingewandert sind.

What happiness is zeigt die Arbeit von 2 der 5 Teams des bhutanischen Ministeriums für Glück, wie sie Daten bei 7000 zufällig ausgewählten Einwohnern erheben, um das Bruttonationalglück zu ermitteln. Letzteres ist in Bhutan im Gegensatz zum Bruttonationalprodukt die maßgebliche Größe für die politische Steuerung. Der dazugehörende Fragebogen umfasst 249 Fragen und jede Menge Unterfragen, um zu ermitteln, welche Faktoren zum Erreichen des Glücks notwendig sind. Das geht über Familienverhältnisse über Fragen bezüglich Streitereien im Dorf bis dahin, was für das eigene Glück noch notwendig sei. Die Teams schwärmen über das ganze Land verteilt aus, auch wenn der Weg zu den Interviewpartnern tagelange Fußmärsche erfordert, weil keine Straßen in die entsprechenden Orte führen.

Ich hatte erst gedacht, dass What happiness is auf eine Ebene mit After Life kommen könnte. What happiness is verstrickt sich aber in den Tiefen der Statistik und ließ mich nicht jeden besonderen Moment im Leben dieser Personen erleben. What happiness is lässt auch ein wenig einen narrativen Faden vermissen, auch wenn erst die glücklichen und am Ende erst die unglücklichen Bhutaner dargestellt werden. Es bleiben daher die beeindruckenden Landschaftsbilder. Dafür gibt es von mir eine Wertung in Höhe des Kartenpreises von 8 Euro.

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