Im Jahre 2003 habe ich den schönen Film Herr Wichmann von der CDU über den
brandenburgischen CDU-Politiker Henryk Wichmann gesehen. Andreas Dresen, der Regisseur von damals, hat sich in Herr
Wichmann aus der dritten Reihe noch einmal in die Nähe Henryk Wichmanns begeben.
Man muss zugeben, Herr Wichmann hat sich gemacht und ist dennoch der alte geblieben. Mittlerweile hat er ein Mandat
im brandenburgischen Landtag und sitzt auch im Kreistag des Uckermark-Kreises. Trotzdem gehen ihm die Grünen immer
noch kräftig auf die Nerven, wenn irgendwelche Frösche gefunden werden, um ein Bauwerk zu verhindern. Die
Naturschutzlobby ist stark in Brandenburg. So muss beim Ausbau eines Radweges nicht nur auf Schreiadler, sondern
auch auf die Auswirkungen von Asphaltdecken auf Frösche und Eidechsen achtgegeben werden. Boote zwischen oberem
Uckersee und unterem Uckersee fahren zu lassen, gestaltet sich deutlich schwieriger und diese Thematik gilt
mittlerweile als politisch vermint.
Henryk Wichmann sucht weiterhin den Kontakt zum Volk und er hat in den letzten 9, 10 Jahren ordentlich Erfahrung
gesammelt. Das liegt nicht nur daran, dass er und seine Frau mittlerweile drei Kinder haben. Durch die Tätigkeit im
Landtag weiß er, wie er für gewisse Projekte die notwendige Unterstützung gegebenenfalls auch im anderen
politischen Lager bekommt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegt Henryk Wichmann etwas.
Herr Wichmann aus der dritten Reihe wirkt nicht mehr so satirisch wie Herr Wichmann von der CDU. Dennoch werde die
Abgründe deutscher Provinzpolitik deutlich, wo man aus Mangel an Geld und Einfluss eben nicht viel bewegen kann.
Vielleicht braucht es einfach mehr Idealisten wie Henryk Wichmann. Ich gebe wieder 9 Euro für gezahlte 7 Euro.