Kimitachi wa Do Ikiru ka? / Der Junge und der Reiher

Ich hatte unterschätzt, dass Hayao Miyazaki immer wieder seine Zuschauer in andere Welten entführt. So ist Kimitachi wa Do Ikiru ka?, den ich gestern im japanischen Original mit meist gut lesbaren Untertiteln gesehen habe, genauso wie schon Die Theorie von allem, Eileen und Lola nicht ganz so eindimensional aufgebaut. Damit haben wir den vierten Teil dieser Trilogie erreicht.

Kimitachi wa Do Ikiru ka? entführt uns in das Japan im Zweiten Weltkrieg. Man schreibt das Jahr 1943 und der zwölfjährige Maki Mahito muss erleben, wie seine Mutter im Krankenhaus in Tokio bei einem Luftangriff ums Leben kommt. Daraufhin zieht sein Vater aufs Land, wo sie bei Natsuko, der jüngeren Schwester der Mutter unterkommen. Der Vater arbeitet in der Rüstungsindustrie, so dass er kaum zu Hause ist. So fällt es auf Natsuko und eine Reihe älterer Damen, sich um das Wohlergehen Mahitos zu kümmern. Allerdings fällt Mahito schon am ersten Tag ein Graureiher auf, der sich ihm auf ungewöhnliche Weise nähert. In der Nähe des Anwesens gibt es auch einen verfallenen Turm, den man nicht betreten sollte.

Ähnlich wie bei Chihiros Reise ins Zauberland verbirgt sich in der Welt von Kimitachi wa Do Ikiru ka? mindestens ein weiteres Zauberland. Wie kann man sich auch Japan nur ohne die Kami, die Geister, vorstellen? Für die wieder einmal umwerfenden Zeichnungen und die am Ende auch sympathische Geschichte erhält Kimitachi wa Do Ikiru ka? von mir eine Wertung von 15 von gezahlten 13 Euro.

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