Mr. Long

Ich hatte ganz vergessen, dass der japanische Regisseur Sabu auch ganz aparte Werke schafft, auch wenn ich hier bislang nur Kofuku no Kane von ihm bewertet habe. In Kofuku no Kane bleibt der Protagonist bis zum Ende sehr ruhig. Auf DVD hatte ich auch Monday gesehen, in dem zwei Männer an einem Montagmorgen aufwachen, im Fernsehen sehen, dass ein Spezialeinsatzkommando auf der Suche nach Schwerverbrechern gerade das Hotel stürmt, in dem sie sich befinden, um dann festzustellen, dass sie diese Schwerverbrecher sind. Mr. Long ist irgendwo dazwischen angesiedelt.

Mr. Long ist Auftragskiller in Kaohsiung in Taiwan und solchermaßen begehrt, dass er einen Yakuza in Tokyo um die Ecke bringen soll. Das geht jedoch schief und in der folgenden Auseinandersetzung mit den Yakuza gelingt es Mr. Long zwar zu fliehen, aber er wird verletzt. Irgendwie schafft er es, sich in ein verlassenes Wohngebiet zu schleppen, wo eines Tages ein Junge vor ihm steht. Dieser bringt ihm verschiedene Sachen, die zur Heilung beitragen. Irgendwie spricht es sich herum, dass Mr. Long kochen kann, und die Einheimischen fangen an, sich für Mr. Longs Kochkünste im wahrsten Sinne des Wortes zu erwärmen, auch wenn er kein Wort Japanisch spricht. Die Mutter des Jungen stammt auch aus Taiwan, was erklärt, warum der Junge Chinesisch spricht. Sie hat jedoch eine dunklere Vergangenheit, was sie an den Rand der Gesellschaft gebracht hat.

Ich hatte gestern nach Umstellung der Sprachversion die japanische und chinesische Originalversion mit gut lesbaren Untertiteln gesehen, wobei es ohne Sprachkenntnis manchmal schwierig wird, die beiden Sprachen zu unterscheiden. Dazu kommt noch, dass das Chinesisch meistens extrem genuschelt wird. Auf der anderen Seite ist dies zu verschmerzen, da insgesamt nicht so viel geredet wird. Dennoch wird der Unterschied zwischen Chinesen und Japanern im Verhalten deutlich. Ich denke, dass Frau Jäschke vom japanischen Generalkonsulat wieder einiges an japanischer Kultur hätte erklären können. Mr. Long erhält auf diese Weise durchaus etwas Komödiantisches bei all den schweren Schicksalswendungen. Daher erhält Mr. Long 12 Euro für den vollen Kartenpreis von 8,50 Euro.

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