Man könnte sagen, dass George Clooney ein ziemlich eitler Bursche ist, insbesondere wenn er wie in Monuments Men sowohl
Regie führt als auch noch einen der Hauptdarsteller gibt. Monuments Men, den ich gestern in deutscher, englischer,
französischer, russischer und vielleicht auch niederländischer Originalfassung mit gut lesbaren deutschen und englischen
Untertiteln - je nach Bedarf - gesehen habe, handelt von Frank Stokes, gespielt von Clooney, und seinem Auftrag im zweiten
Weltkrieg.
Im Zuge der Invasion in Italien ist die amerikanische Armee nicht gerade zimperlich mit den Kulturgütern umgangen. Das letzte
Abendmahl von Leonardo da Vinci hat die Bombenangriffe gerade so überstanden. Damit dies in den nördlicher gelegenen Teilen
Europas nicht geschieht, versammelt Frank Stokes eine Truppe von sechs weiteren Kunstsachverständigen, die sich um die
Kulturgüter Frankreichs, Belgiens und der Niederlande kümmern sollen. Perfiderweise hat das Naziregime im Lauf des Rückzuges
vor den alliierten Truppen Unmengen von Kunstschätzen mit ins deutsche Reich verfrachtet. Wie die Monuments Men erst nach
und nach erfahren, sind ganze LKW-Ladungen an Kunst zu geheimen Orten verbracht worden.
Obwohl Monuments Men in das Kriegsgeschehen nach der alliierten Landung in der Normandie eingebettet ist, bleibt das
Kriegsgeschehen irgendwie außen vor. Man hat eher das Gefühl, eine Altherrentruppe macht sich auf eine Abenteuerreise, auch
wenn diese für einige der Mitglieder tödlich ausgeht. An einigen Stellen wirkt Monuments Men sogar bewusst komisch.
Vielleicht gehört diese Art von Galgenhumor zu so einem Thema. Am Ende bleibt der schale Geschmack, dass es die US-Sunnyboys
es sowohl den Deutschen als auch den Russen so richtig gezeigt haben. Zum Teil fühlt man sich dann auch noch wie in
The Best Offer von der Fülle der Kunstwerke erschlagen. Unter Umständen wehrt sich da nur
etwas gegen die Raffgier der eigenen Nation. Meine Wertung beläuft sich auf 8,50 Euro von gezahlten 7,50 Euro.