Ehrlich gesagt habe ich gestern die deutsche Marotte, Filme auf Teufel komm raus zu synchronisieren, ziemlich verflucht. In der ersten halben Stunde habe ich nur versucht, aus der deutschen Übersetzung die englischen Originalflüche wieder zurückzuübersetzen.
Wie auch schon Kalender Girls – nur ist es mir dort nicht so aufgefallen – ist auch My Summer of Love ein Beispiel für den etwas eigenartigen Kleidungsgeschmack besonders der weiblichen Bewohner des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland. Die Versuchsobjekte in My Summer of Love heißen Mona, nicht Lisa, und Tamsin, beides etwa 16-jährige Mädchen. Mona braucht in den Sommerferien etwas Abstand von ihrem Bruder Phil, der nach einem Aufenthalt in einer Justizvollzugsanstalt etwas zu lange an der Bibel geschnüffelt hat und jetzt versucht, das ganze Dorf zu bekehren. Seine Methoden sind etwas mystisch, und haben mich stark an buddhistische Meditationen erinnert, auch wenn die Worte Jesus und Vater etwas häufiger vorkamen.
Zum Glück läuft Mona Tansim über den Weg, die darunter leidet, dass ihr Vater einen Jaguar durch die Gegend fährt und ihre Schwester an Magersucht gestorben ist. Und so orakeln sich die beiden durch den Sommer, wobei sie die Gegenwart Phils nicht ganz vermeiden können.
My Summer of Love ist untypisch für englische Filme, nicht nur durch den auffallend hohen Konsum von Wein(!). Die psychologischen Komponenten haben schon fast etwas Dänisches. Aufgrund der Synchronisation kann ich jedoch nur empfehlen, die DVD abzuwarten. Deswegen gibt es für meine Kinokarte von 6,50 Euro den Gegenwert einer halben DVD (8,99 Euro) unter der Auflage einmal bei Jesus für mein Seelenheil anzufragen. Und ein Hinweis noch: Falls ihr jemals nach Yorkshire oder Lancashire kommt, passt auf die Gartenzwerge auf.