Kleine Verbrechen

Oh Luft, du holdes Element, das schon der blinde Dichter Homer gerühmt hat. Wie wichtig bist du doch für das Überleben aller Natur! Ja. Das merkt man besonders, wenn einmal der kleine Saal im Bambi ausverkauft ist und wirklich alle Plätze belegt sind. (Auch so etwas kommt mal vor.) Da keine richtige Belüftung vorhanden ist, merkt man das schon deutlich und freut sich, wenn man den recht stickigen Saal verlassen kann.

An Kleine Verbrechen hat es aber wahrlich nicht gelegen. Ich wollte den bisher völlig unterrepräsentierten griechischen Film etwas stärken und wurde von einem sehr großen Zuschauerandrang überrascht. Leonidas ist Polizist auf der kleinen griechischen Thirassia, einer zu der Inselgruppe von Santorin gehörenden Insel. Wie schon bei den Kollegen von KOPS aus Högsboträsk ist auf Thirassia nicht gerade viel Polizeiarbeit notwendig, wenn man von der Fahndung nach Rotlichtsündern an der einzigen Ampel der Insel mal absieht. Leonidas möchte unbedingt in Athen arbeiten, was aufgrund mangelnder Beziehungen und Profilierungsmöglichkeiten nicht so einfach ist. Willkommen bei den Sch’tis lässt grüßen.

Als der alte Zaharias auf recht ungeklärte Weise tot an den Klippen aufgefunden wird, bietet sich die Chance auf Beförderung. Auch wenn Leonidas’ Arbeiten durch den Polizeikommandanten behindert werden, macht er sich auf die Suche nach der einzig möglichen Todesursache. Da trifft es sich gut, dass seine Angebetete Angeliki, die gerade einen griechischen Fernsehpreis verliehen bekommen hat, wieder zurück nach Thirassia kommt.

Kleine Verbrechen ist eine zum Teil gelungene Komödie, die aber auch die Frage lokaler Standortpolitik nicht ausklammert. Könnte der etwas ungewöhnliche Aufbewahrungsort von Zaharias Leiche nicht die letzten noch kommenden Touristen verschrecken? Sind die Pläne, das Grundstück mit Zaharias’ Haus zu entwickeln wirklich zukunftsträchtig? Im Zweifel bleiben schöne Landschaftsaufnahmen hängen und die Empfehlung, sich die Inseln mal selbst anzusehen. Ich bin auf jeden Fall für eine Förderung meiner Kinokarte zum Preis von 7 Euro in voller Höhe durch die EU. Mein persönliches Mitleid gilt auf jeden Fall Zaharias, der aufgrund der verschiedenen Theorien dann auch mehrmals die Klippen herunterstürzen durfte.

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