Normalerweise dient ein Buch gerne als Vorlage zu einer Verfilmung, so wie zum Beispiel bei
Up in the Air, wobei die filmische Fassung dann doch deutlich anders als das Buch ist. Bei
Next Goal Wins, dem neuesten Werk Taika Waititis, dient der gleichnamige Dokumentarfilm über die Fußballnationalmannschaft
von Amerikanisch-Samoa als Vorlage. Berühmtheit hat diese Mannschaft durch die höchste Niederlage bei einer WM-Qualifikation
erhalten, als sie 31:0 gegen Australien verloren hatte.
Wir sind im Jahr 2011 und die nächste Qualifikation zur Weltmeisterschaft steht an. Der Präsident des
amerikanisch-samoanischen Fußballverbandes ist verzweifelt, weil ein neuer Trainer hermuss. Aber auf der Insel gibt es keine
verfügbaren Trainer. Seine bessere Hälfte hat daher beim amerikanischen Fußballverband eine Anzeige geschaltet, auf die der
Trainer Thomas Rongen beworben wird. Er hat gerade seinen Job verloren und soll im Pazifik eine neue Wirkungsstätte finden.
Nachdem er mehrere Profimannschaften trainiert hat, zeigt sich, dass die Jungs aus Amerikanisch-Samoa aus anderem Holz
geschnitzt sind. Man würde sie wohl eher eine Gurkentruppe nennen. Das Ziel, das der Verbandschef herausgibt, ist daher
überschaubar: Es reicht aus, wenn die Mannschaft nur ein Tor erzielt.
Next Goals Wins, den ich gestern im zum Teil leicht australischen eingefärbten englischen und im Suaheli-Original mit gut
lesbaren Untertiteln gesehen habe, werkelt ein wenig wie Kick it like Beckham daran, dass
Fußball nicht wirklich filmtauglich ist. Dazu sind die Bewegungen im Spiel zu schnell. Also muss es die Geschichte drumherum
machen und da bietet Next Goal Wins ein wenig Tiefgang und Psychologie bei aller komödiantischen Leichtigkeit. Irgendwie
wachsen einem die Charaktere der Gurkentruppe ans Herzen, wofür es von mir 13,62 Euro für gezahlten 11 Euro gibt.