Sein letztes Rennen ist ein Film über Berlin und über den 78-jährigen Paul Averhoff, fiktiver Gewinner der Goldmedaille
bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne. Averhoffs Tochter Birgit sorgt sich um ihre Eltern, weil die Mutter Margot
immer hinfälliger wird. Schweren Herzens macht sich Birgit auf die Suche nach einem geeigneten Heim für ihre Eltern, da
ihr Beruf als Stewardess ihr eine ständige Betreuung unmöglich macht. So landen Paul und Margot in einem Heim, das von
außen wunderschön aussieht.
Drinnen sieht es freilich anders aus. Die beziehungstechnisch nicht ausgelastete Sozialarbeiterin mit theologischer
Ausbildung hat eine recht eigene Sicht, was die Beschäftigung der alten Menschen anbelangt. Auch lässt ihr Verständnis von
dem Wesen des Altersheims den dringenden Bedarf einer Supervision aufkommen, was sich auch noch durch ihr übergriffiges
Verhalten bemerkbar macht. Die Sozialarbeiterin Tori aus Die Kunst des negativen Denkens
hätte bei ihr noch einiges lernen können, auch was das negative Denken betrifft. Paul Averhoff hat jedoch keine Lust auf
Kastanienmännchen, weil er aus dem Alter heraus ist. Also wittert er seine Chance auf
Herbstgold und will am Berlin-Marathon teilnehmen. Das stört jedoch die Ordnung im
Altersheim erheblich.
Sein letztes Rennen durchläuft die für eine Komödie üblichen, nicht ganz so nachvollziehbaren, Wendungen. Dennoch besteht
das Faszinierende an Sein letztes Rennen aus der Willenskraft Paul Averhoffs, der trotz aller Widrigkeiten und Hindernisse
seitens der Heimleitung sein Ziel im Auge behält. Ohne diesen typisch launigen Berliner Humor wäre Sein letztes Rennen
undenkbar. Wenn man dann noch ein paar Orte wiedererkennen kann, freut man sich umso mehr. Da ich momentan in etwas
spendabler Laune bin, bekommt Sein letztes Rennen 12 von gezahlten 7,50 Euro.