Gestern Abend habe ich Song to Song von Terrence Malick im englischen Original mit gut lesbaren Untertiteln gesehen. Eine
offensichtliche Handlung lässt sich in Song to Song nicht finden. Im Mittelpunkt der Szenen finden sich der Musikproduzent
Cook, seine Rezeptionistin Faye und der Songwriter BV. Es ist nicht ganz klar, ob Faye auch als Housesitter oder
Immobilienmaklerin arbeitet. Song to Song beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen den drei und noch ein paar anderen
Bekannten.
Dennoch besticht Song to Song mit anderen Aspekten. Wer eine ausführliche Dokumentation zeitgenössischer texanischer
Architektur sehen, ist in Song to Song gut aufgehoben. Bei modernen Anwesen ist ein Pool, der mit dem Horizont abschließt,
ein notwendiges Accessoire, auch großzügige Glasfassaden sind im Trend. In Mexico ist etwas mehr retro angesagt, es gibt
hier hauptsächlich Bilder von Klöstern. Untermalt wird das Ganze von einem Soundtrack, der locker 4 CDs füllt. Es ist
schwierig, Song to Song zu beschreiben, aber Song to Song wirkte, als hätte man die Schnittgeschwindigkeit eines
Musikvideos mit dem Erzählansatz von
Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach verbunden, allerdings mit
einem anderen Inhalt.
Wenn man sich auf die Gefühlswelt von Song to Song einlässt, entwickelt sich eine erstaunliche Sinnlichkeit. Von mir gibt es
deswegen 12 Euro für den vollen Kartenpreis von 9,50 Euro.