The Congress

Ari Folman, der auch schon Waltz with Bashir hat zeichnen lassen, versucht sich in The Congress an einer filmischen Adaption des Buches Der futurologische Kongress von Stanislaw Lem. Dabei verwendet er eine Mischung aus Real- und Zeichentrickfilm, die ich mir gestern in der englischen Originalversion mit gut lesbaren, aber bei weitem nicht die Nuancen des englischen Originals wiederspiegelnden Untertiteln angesehen habe.

Auffälligstes Merkmal von The Congress ist, dass der Agent Ijon Tichy hier durch die Schauspielerin Robin Wright dargestellt wird, die eine ihrer bekannteren Rolle als Jenny in Forrest Gump hatte. Robin lebt mit ihren zwei Kindern Aaron und Sarah am Rande eines Flughafens in den Vereinigten Staaten. Ihr Agent bemüht sich vergeblich um weitere Filmrollen, so dass als letzte Hoffnung für Robin als Schauspielerin nur die komplette Digitalisierung bleibt. Allerdings würde dies bedeutet, dass ihr Studio, Miramount, alles Mögliche mit ihrer gescannten Kopie machen kann. Irgendwie sind die Studiobosse auf einen Science Fiction-Film mit Robin Wright versessen. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit von 20 Jahren, wird Robin zu einer Tagung in ein Hotel der Miramount-Gruppe eingeladen, um die neusten Errungenschaften der chemischen Labore anzupreisen. Damit startet der Beginn des futurologischen Kongresses.

Stanislaw Lem lässt in Der futurologische Kongress Wahrheit und Halluzinationen dermaßen verschwimmen, dass man am Ende nicht einmal mehr weiß, was passiert ist. The Congress spiegelt diese halluzinatorische Erfahrung in einer Figurenvielfalt wider, ermöglicht durch die Mittel des Zeichentricks. Wie im Buch wird man in The Congress nahezu erschlagen von der Fülle der Eindrücke und es lassen sich gar nicht alle Anspielungen auf einmal erfassen. Auch wenn der Realfilmteil nicht Teil des Buches ist, lässt er meiner Meinung nach The Congress runder erscheinen und gibt ihm noch ein anderes Gefüge, als es ein Zeichentrickfilm nur mit Ijon Tichy erlauben würde. Daher gibt es von mir 12 von gezahlten 8 Euro für The Congress.

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