Erstmal noch alles Jute zum neuen Jahr. Ick hab 'n Problem, ooch wenn ick nich Jackie Zucker bin. Wissense, Jackie Zucker hat'n Problem. Der is der Hooptdarsteller von Alles oof Zucker. Wissense, jestern wollt ick mir diesen Film ansehen. Aber det is ja wie inner DDR. Da stehense für Karten an und was is. Allet is oosverkooft, nur noch een paar Plätze frei, wo de dann mit Jenickstarre ausm Kino kommst. Ick also ausm Kino raus und innen anneres rin.
Liebe Leute, es ist also wieder wie immer, wenn eine etwas anspruchsvollere deutsche Komödie ins Kino kommt. Man kriegt ohne Vorbestellung keine Plätze, und ich bin gespannt, wie lange dieser Nachfrageüberschuß anhält und wann ich dann in der Lage bin über Alles auf Zucker etwas zu schreiben.
Nun aber zu dem Film von gestern, The House of the Flying Daggers. Zhang Yimou hat nach Hero wieder mal einen Kongfu-Film gedreht. Für meinen Bruder sei nur mal gesagt, dass seine Kriterien für einen richtigen Schnetzelfilm erfüllt sind. Es gibt einen Anfangskampf, mehrere Zwischenkämpfe und einen großen Endkampf. Dazwischen gibt es auch Handlung. damit man ja von einem Kampf zum nächsten kommt. Die Handlung in The House of Flying Daggers ist aber nicht ganz so kungfufilmmäßig und das liegt daran:
The House of the Flying Daggers spielt um 857, als die Tang-Dynastie langsam anfängt zu zerfallen. Die Gegend Fengtian in der Nähe der Hauptstadt Chang'an (heute: Xi'an) wird von der Bande der fliegenden Messer unsicher gemacht. Die Kommandanten Liu (Takeshi Kaneshiro) und Jin (Andy Lau) sind beauftragt, den neuen Anführer der fliegenden Messer dingfest zu machen. Dabei erfahren sie, dass sich im Pfingstrosenpalast eine verdächtige blinde Tänzerin namens Xiaomei (kleine Schwester, gespielt von Zhang Ziyi) arbeitet. Jin geht dorthin und verlangt von der Tänzerin eine Vorführung, bei der er auch anfängt zu singen. In dem Augenblick wurde mir recht schnell klar, warum ich mir zum Glück in Hongkong keine Andy Lau - CD gekauft habe. Die Tänzerin wird verhaftet und in der Kommandatur eingesperrt. Anfangskampf vorbei.
Danach wird sie von einem Vermummten entführt, der sich als Kommandant Jin entpuppt. Jin hat sich nämlich in Xiaomei verliebt und will mit ihr zu den fliegenden Messern. Auf ihrem Weg treffen sie mehrere Soldaten und es kommt zu mehreren Kämpfen, bei denen in Zatoichi-Manier ziemlich viel digitales Blut fließt. Der beste, wenn auch etwas unrealistische Kampf findet in einem Bambuswald statt. Der ist richtig interessant anzusehen. Und wie schon bei Hero gibt es wieder sehr hübsche Kleidung in Pastellfarben.
Die Handlung tut The House of the Flying Daggers nicht wirklich gut. Es war schon immer nicht unbedingt eine gute Idee, eine Liebesgeschichte mit Kongfu zu verbinden. Hero bot ja auch schon verschiedene Varianten ein und derselben Geschichte an, und bei The House of the Flying Daggers ist das nicht viel anders. Aber in The House of the Flying Daggers kommt nicht die gleiche Spannung auf. Zudem leidet der Film darunter, dass er zum großen Teil in der Ukraine gedreht worden ist und deshalb die Landschaft nicht originalgetreu aussieht. Birkenwälder gibt es halt höchstens in Heilongjiang, aber wohl kaum in Shaanxi. Darüber hinaus zieht sich das Ende ziemlich hin.
Für The House of the Flying Daggers bleibt mir deshalb nur eine Wertung von 6 Euro für einen gezahlten Preis von 8,50 Euro.