The Unknown Known läuft als Dokumentarfilm im englischen Original mit nur zum Teil lesbaren deutschen Untertiteln und
befasst sich nicht wirklich mit dem Wissen und Bewusstsein über Fakten. Im Mittelpunkt steht Donald Rumsfeld, zweimaliger
Verteidigungsminister der USA, den Errol Morris, Regisseur von The Fog of War, interviewt.
Aufhänger für The Unknown Known ist ein Zitat Rumsfelds aus dem Jahr 2002, in dem er sich während einer Pressekonferenz über
Kriegsführung im Allgemeinen äußerte. Grundsätzlich geht es darum, dass gewisse Sachverhalte bekanntermaßen bekannt sind,
von anderen wiederum ist bekannt, dass sie unbekannt sind, und eine dritte Kategorie handelt eher von Überraschungen, den
unbekannten Unbekannten. Und das ist jetzt meine Interpretation. Zu der noch fehlenden Kategorie des unbekannten Bekannten
zählen dann die Massenvernichtungswaffen im Irak, von denen jeder in der US-Regierung wusste, dass sie da sind, auch wenn
Saddam Hussein davon nichts wusste. Nach Ansicht Donald Rumsfelds ist das Nichtvorhandensein von Beweisen noch kein Beweis
für das wirkliche Nichtvorhandensein einer Sache. Meine Wenigkeit würde irgendwann doch mal eine
Wahrscheinlichkeitsberechnung starten.
The Unknown Known basiert auf den Memoranden Donald Rumsfeld, mit denen er bei allen Gelegenheiten seine Kollegen und
Mitarbeiter beglückt hat. Während der sechs Jahre im Pentagon unter George W. Bush hat er etwa 20.000 davon produziert, wobei
auch klar wird, dass Donald Rumsfeld schon unter Richard Nixon anfing, diese Memoranden zu schreiben. Es müssen in all den
Jahren wahre Unmengen davon entstanden sein, die immer wieder mit einem "Thanks!" enden, was allerdings jede Höflichkeit
verlieren kann, je nachdem wie der davorstehende Text ausgesehen hat. Ein Bekannter meinte, er bräuchte keinen Film zu sehen,
um zu wissen, dass Donald Rumsfeld ein Verbrecher war. Mit The Unknown Known wird es auf jeden Fall auch für die noch nicht
Überzeugten deutlich. Dafür gibt es von mir 9 von gezahlten 8 Euro.